Van Carrier sind entscheidend für den reibungslosen Ablauf der Containerlogistik, denn sie transportieren Container auf den Terminals, zwischen den Lagerplätzen und zwischen den verschiedenen Verkehrsträgern Schiff, Lkw und Bahn. Eine Zustandsüberwachung dieser Fahrzeuge ist von zentraler Bedeutung für ihre Einsatzbereitschaft. Gemeinsam mit Industriepartnern hat die Universität Bremen im Forschungsprojekt „KISS“ ein innovatives, KI-gestütztes Zustandsüberwachungssystem für diese Hafenfahrzeuge entwickelt.
KISS steht für „KI-Basiertes Schadens- und Verschleißerkennungssystem zur cloudbasierten Zustandsüberwachung von Hybrid-Container-Fahrzeugen“. Beteiligt sind die Industriepartner ANEDO GmbH, Kessler & CO GmbH & Co. KG, SEGNO Industrie Automation GmbH und HHLA Container Terminal Tollerort GmbH sowie das Forschungsinstitut ITEM der Universität Bremen. Das gemeinsam entwickelte und erprobte System setzt auf Technologien wie Edge-Computing, Internet der Dinge (IoT), Data-Analyse und maschinelles Lernen. „Unsere Forschungsergebnisse ermöglichen eine präzise Erkennung und Klassifizierung von Verschleiß- und Schadenzuständen an den Radantrieben der Van Carrier“, so Julia Scholtyssek. Die Wirtschaftsingenieurin ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin am ITEM.
Den Projektpartnern zufolge bietet diese fortschrittliche Lösung für die Zustandsüberwachung in mobilen Arbeitsmaschinen eine Reihe von Vorteilen:
- Frühzeitige Fehlererkennung: Durch kontinuierliches Monitoring können potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden, noch bevor sie zu größeren Ausfällen führen. Dies reduziert ungeplante Ausfallzeiten und erhöht die Verfügbarkeit der Fahrzeuge.
- Predictive Maintenance: Basierend auf den gesammelten Daten können prädiktive Wartungsmodelle erstellt werden, um den optimalen Zeitpunkt für Wartungsarbeiten zu bestimmen. Dies minimiert die Stillstandzeiten und verlängert nachhaltig die Lebensdauer der Fahrzeuge.
- Effizientere Ressourcennutzung: Die präzise Überwachung ermöglicht eine optimierte Planung von Wartungsarbeiten und eine bessere Auslastung der Instandsetzungsressourcen, insbesondere bei Personal und Ersatzteilen.
- Verbesserte Sicherheit: Die kontinuierliche Überwachung trägt dazu bei, potenzielle Sicherheitsrisiken frühzeitig zu erkennen und Ausfälle zu vermeiden.
- Kosteneinsparungen: Durch die Reduzierung von Ausfallzeiten, die Verlängerung der Lebensdauer der Fahrzeuge und die optimierte Ressourcennutzung können erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden.