Viele Entrepreneure wollen nicht nur wirtschaftlich erfolgreich sein, sondern auch die Gesellschaft mitgestalten – und das möglichst nachhaltig. Das zeigt der erste Deutsche Social Entrepreneurship Monitor (DSEM). Wie rasch steigt das Interesse an Social Entrepreneurship? Wie sieht Social Entrepreneurship in Deutschland aus? Und vor welchen gemeinsamen Herausforderungen stehen Social Entrepreneure? Diese und weitere Fragen untersucht der DSEM.
Die Publikation soll einen Beitrag zu mehr Transparenz leisten und Entscheidungsträger aus Politik, Wirtschaft oder Zivilgesellschaft ermutigen, auf Basis der erhobenen Daten das Potenzial des Sektors zu erkennen und diesen fortlaufend zu unterstützen. Schließlich zeigt die Auswertung der Umfrage dem Autorenteam zufolge, dass Sozialunternehmen in Deutschland höchst innovativ sind und zukunftsfähige Lösungsansätze für lokale Problemstellungen entwickeln. Zudem würden sich Social Entrepreneure aktiv für die Verwirklichung der 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Social Development Goals) einsetzen und sich als wichtige Gestaltungskraft für die Umsetzung der Agenda 2030 etablieren.
Folgende Punkte gehören zu den Ergebnissen des aktuellen DSEM: Social Entrepreneure in Deutschland…
- …schaffen soziale Innovationen vor Ort: Neun von zehn DSEM-Sozialunternehmen lösen gesellschaftliche Herausforderungen in Deutschland und wollen so die Gesellschaft mitgestalten. Drei Viertel der Teilnehmenden bewerten dabei ihr Produkt beziehungsweise ihr Wirkungsmodell als Marktneuheit, ein Drittel gibt dies sogar auf europäischer oder weltweiter Ebene an.
- …sind zur Hälfte weiblich: Knapp 50 Prozent der DSEM-Gründenden sind Frauen. Dieser Anteil ist wesentlich höher als beispielsweise bei klassischen Start-ups.
- …wünschen sich bessere politische Rahmenbedingungen: Die Politik erhält lediglich die Note 4,6 für die Unterstützung von Social Entrepreneurship in Deutschland.
- …fördern eine Kultur der Mitsprache und Teilhabe: Bei 56 Prozent der DSEM-Sozialunternehmen nehmen die Beschäftigten direkten Einfluss auf die Entscheidungen und haben ein Mitspracherecht.
- …brauchen passende Finanzierungsangebote: 62 Prozent der Teilnehmenden sehen in der Startfinanzierung und 65 Prozent in der Anschlussfinanzierung eine wesentliche Hürde.
Der DSEM ist aus einer Kooperation zwischen dem Social Entrepreneurship Netzwerk Deutschland und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg entstanden und wurde von SAP ermöglicht. Die Publikation soll künftig jährlich neu herausgegeben werden und die Aktivitäten des Sektors für die Öffentlichkeit sichtbar machen.