Kassel | 9.-12- Juni 2010
4 Tage | 4 Teams | eine Fallstudie.
Nachdem sich in 29 Vorrunden und vier Halbfinals seit Mitte April die bundesweit überzeugendsten Teams durchgesetzt haben galt es beim diesjährigen Finale in Kassel den Sieger der Kreati-Fallstudien 2010 zu ermitteln.
In den 3 Runden des Wettbewerbes stellten sich die Finalteilnehmer vielen interessanten Herausforderungen aus der industriellen Praxis. So wurden Lagersysteme eines Nutzfahrzeugherstellers optimiert (Vorrunde), einem Unternehmen der Industrietextilbranche der Weg aus der Krise gewiesen (Halbfinale) und der Wettbewerb in der Flurförderfahrzeugbranche durch eine bahnbrechende Innovation belebt (Finale).
Die diesjährige Entscheidung sollte zwischen den Teams der Hochschulgruppen Esslingen, Hannover, Ilmenau und Landshut fallen. Neben der spannenden Fallstudie waren die 4 Finaltage vor Allem einem gewidmet – Dem Netzwerkgedanken unseres Verbandes. Ein straffes Rahmenprogramm bereitetet die Teilnehmer mit einem Besuch bei unserem Hauptsponsor Jungheinrich in Hamburg nicht nur auf die Fallstudie vor, sondern bot vielmehr die Möglichkeit alte Bekannte zu treffen und neue Kontakte zu knüpfen.
Aller terminlichen Unwegsamkeit zum Trotz fanden sich die Teilnehmer Mittwochabend in Kassels ältester Kneipe ein, um mit einem gemeinsamen Abendessen die nächsten drei Tage in Kassel einzuläuten. Einmal die Dinge von oben betrachten konnten diejenigen, die bereits mittags anreisten um mit unserer HG den Klettergarten zu besuchen. Sicher angeleint im Klettergurt bestritten wir in 2er-Gruppen unseren Weg durch die luftigen Höhen des Kassler Bergparks. Vereinzelt blickte die Sonne durch das dichte Grün des Waldes und gab so das passende Geleit für den Moment.
Nach unserem kulinarischen Ausflug in nordhessische Gefilde galt der restliche Abend dem Get-Together! Der Cuba-Club, einer der beiden Studentenclubs in Kassel, schien die probateste Lokation für einen gelungenen Mittwochabend zu sein.
Am nächsten Morgen – durch den Wecker schmerzlich um 05:45h eingeläutet- ging es für die Finalteilnehmer mit dem Bus nach Hamburg zum Besuch bei unserem Hauptsponsor Jungheinrich. Die Werksbesichtigung und Unternehmenspräsentation boten einen ersten Eindruck über die Branche, der die Fallstudie des kommenden Tages entstammen sollte. Die Impressionen hieraus wurden auf der Rückfahrt noch hieß diskutiert und ein erstes Bild des Umfeldes möglicher Problemstellungen der Fallstudie gezeichnet. Obwohl die Fallstudie kaum noch einen halben Tag bevor stand war von Anspannung oder Konkurrenzdenken unter den Teilnehmern nicht die geringste Spur! Vielmehr wechselte am Fuldaufer in Kassel eine munter – fröhliche Gruppe vom Bus auf den Freizeitdampfer „Hessen“, der keine 30 Minuten später zur alljährlichen Boot-Party der HG Kassel ablegten sollte. Als Teil der wohl begehrtesten VWI-Feier in Kassel konnten die Teilnehmer während der 3-stündigen Bootsfahrt entlang der Fulda die Abendsonne an Deck genießen und die letzten Stunden vor dem Finale bei einem kühlen Bier entspannen.
Nach nächtlicher Rast fand man sich am nächsten Morgen, uniformiert im Business-Outfit, am Campus ein, um gemeinsam das Finale zu bestreiten. Den siegeswilligen Teilnehmern war trotz des mittlerweile gewohnten Prozedere eines solchen Tages die Gelassenheit der Vorangegangenen abhanden gekommen und eine professionelle Einstellung prägte die nächsten Stunden. Nach einer kurzen Einführung in die Fallstudie und einem Meet and Greet mit der Jury begann die vierstündige Bearbeitungszeit, in der unter hohem Zeitdruck ausgefallene und interessante Lösungen generiert wurden.
Kreativität war gefragt!
Jungheinrich verlangte mit der diesjährigen Fallstudie ein hohes Maß an Kreativität, um sich mit einer innovativen Lösung einem nahezu alltäglichen Problem anzunähern.
Es galt einen Hand-Gabelhubwagen zu konzeptionieren, der in der Lage ist Randsteine zu überwinden, um sich auf diesem Weg einer der Hürden der Belieferung des Einzelhandels anzunehmen.
Die Teams identifizierten sich schnell mit dieser zunächst ungewöhnlichen Problemstellung und verfolgten sehr bald ausgefallene wie pragmatische Ideen, die in den nächsten Stunden zu echten Innovationen heranwuchsen. Zu beachten waren in diesem Zusammenhang auch Aspekte der Nachhaltigkeit sowie Umweltfreundlichkeit des erdachten Produktes.
So gut die Idee auch sein mochte, ihre angemessene Kommunikation war unumgänglich. Dem waren sich alle vier Teams bewusst und brillierten mit einer jeweils sehr guten Leistung vor der Jury, die sich aus zwei Vertretern von Jungheinrich, einem Mitglied des Bundesvorstandes des VWI und Professoren der Universität Kassel und der European Business School zusammensetzte. Einmal abseits von PowerPoint standen die Teams im Mittelpunkt und zeigten auf eindrucksvolle Art und Weise, wie sich mit Flipchart und Overheadprojektor eine wirklich gute Präsentation vorbereiten und halten lässt. In einer abschließenden Fragerunde nach jeder Präsentation mussten sich die Teilnehmer den Fragen der Jury stellen und ihr Konzept verteidigen.
Obwohl alle vier Teams mit ihrem Hand-Gabelhubwagen den Randstein mit Bravur überwunden, konnte sich das Team der HG-Ilmenau deutlich vom restlichen Teilnehmerfeld absetzten.
Sie überzeugten klar mit ihrem ganzheitlichen Konzept, das die von ihnen erdachte Innovation mit einem soliden Marketingkonzept unterfütterte und konnten zusätzlich mit einer perfekt absolvierten Fragerunde punkten.
In Francos Ristorante fand der Tag bei einem leckeren Drei-Gänge-Menü seinen offiziellen Abschluss und ein ausgedehnter Streifzug durch Kassels Nachtleben seinen Anfang.
4 Tage | 4 Teams | eine Fallstudie –
Resümierend können alle Teilnehmer auf 4 interessante Tage mit vielen neuen und alten Gesichtern, die Möglichkeit die eigenen Fähigkeiten auf dem vor-professionellen Grund einer Fallstudie auszuprobieren und ein schönes Rahmenprogramm zurückblicken!
Wir bedanken uns an dieser Stelle noch einmal herzlich bei unseren Sponsoren Jungheinrich, Struktur-Management-Partner und der P3-Ingenieurgesellschaft für die finanzielle Unterstützung und die interessanten Fallstudien aus ihrer Unternehmenspraxis. Weiterer Dank gilt den Jurorinnen und Juroren Anne-Kristin Knufinke und Michael von Forstner von der Jungheinrich AG, Prof. Dr. Patrick Spieth von der European Business School, Dr.-Ing. Wolf-Christian Hildebrand vom VWI-Vorstand und Prof. Dr.-Ing. Jens Hesselbach von der Universität Kassel für die Unterstützung am Finaltag in Kassel.