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Mit der Dynamik und Innovationsgeschwindigkeit von Start-ups können Großunternehmen oft nicht mithalten. Gleichzeitig können gerade junge Unternehmen die Wettbewerbslandschaft unter Umständen schnell und nachhaltig zu ihren Gunsten zu verändern. Viele etablierte Player – darunter auch fast alle Dax-Konzerne – versuchen daher mit speziellen Programmen, die Stärken von Start-ups mit ihren eigenen Stärken zu verbinden.
Dax-Konzerne besonders an Produkt- und Geschäftsideen interessiert
Das Beratungsunternehmen mm1 hat eine Übersicht entsprechender Initiativen bei den größten deutschen Aktiengesellschaften zusammengestellt. Demnach sind bei über 90 Prozent der Dax-Konzerne mittlerweile spezielle Programme für Start-up- und Innovations-Aktivitäten implementiert. Diese Programme lassen sich in drei Kategorien einteilen: Inkubatoren für den schnellen Start neuer Geschäftsmodelle, Akzeleratoren für die zügige Umsetzung einer Idee bis zur Marktreife und Risikokapitalgeber für die rein finanzielle Beteiligung an vielversprechenden Start-ups. Die meisten der von mm1 identifizierten Programme sind Akzeleratoren. Die Konzerne legen den Schwerpunkt ihrer Aktivitäten also auf die Beschleunigung bestehender Produkt- und Geschäftsideen.
Wie mm1 weiter mitteilt, sind die Programme entweder in Form von Ausgründungen oder als interne Unternehmensbereiche organisiert. Bei Inkubatoren und Akzeleratoren überwiegt demnach die interne Variante. Das Beratungsunternehmen sieht den Grund darin, dass sich innerhalb einer integrierten Einheit bestehende Prozesse und Ressourcen meist einfacher nutzen und Risiken besser mitigieren lassen, auch wenn das auf Kosten des unternehmerischen und kreativen Freiraums gehen kann. Risikokapitalgeber hingegen sind laut mm1 üblicherweise aus den Unternehmen ausgegliedert, meist in Form von eigenständigen Venture-Capital-Gesellschaften.
Berlin und München bevorzugte Standorte
Wie dynamisch die Innovationsaktivitäten der großen Unternehmen sind, zeigt sich beim Blick auf der Alter der entsprechenden Programme: Nahezu 80 Prozent bestehen seit weniger als fünf Jahren. Die bevorzugten Standorte in Deutschland sind Berlin und München, wahrscheinlich weil dort ohnehin viele Start-ups angesiedelt sind. Manche Initiativen lancieren die DAX-Konzerne allerdings auch direkt im Silicon Valley.