Die Finanzierung eines Studiums, eines Auslandssemesters oder einer Fortbildung ohne Studienkredit oder BAföG – das will das Start-up Strival mit Sitz in Eberswalde ermöglichen. Über die gleichnamige Online-Plattform wollen die beiden Gründer Dennis Hindenburg und Marc Büttner Bildungsinteressierten unabhängig von Alter und sozialem Hintergrund einen Weg eröffnen, Förderer für ein Studium oder ein anderes Bildungsvorhaben zu finden. Unternehmen wiederum sollen über die Plattform gezielt und frühzeitig künftiges Fachpersonal finden und unterstützen können. Der Unternehmensname Strival setzt sich aus den englischen Begriffen ‘strive’ (streben/anstreben) und ‘capital’ (Kapital) zusammen. Das Start-up hat dem Konzept zufolge das Finanzierungskonzept des umgekehrten Generationenvertrages beziehungsweise Humankapitalvertrages, wie es bereits von Eliteuniversitäten angeboten wird, weiterentwickelt und um den Aspekt Crowdfunding ergänzt.
Umgekehrter Generationenvertrag plus Crowdfunding
Wer sich für eine Förderung interessiert, muss das Bildungsvorhaben mit dem benötigten Förderbetrag auf Strival veröffentlichen, um eine Crowdfunding-Kampagne zu starten. Der Förderbetrag kann dann von einem oder mehreren Förderern – Unternehmen, Stiftungen, Fördervereine, Privatpersonen etc. – nach dem Prinzip der Schwarmfinanzierung aufgebracht werden. Kommt die Finanzierung zustande, wird das Geld mit Beginn des Studiums monatlich ausgezahlt. Für die Rückzahlung gibt es verschiedene Optionen. Beispielsweise kann ein förderndes Unternehmen die Rückzahlung erlassen, wenn es nach dem Studium zu einem Arbeitsverhältnis kommt. Andernfalls wird ab Berufseinstieg monatlich ein Zehntel des Bruttoeinkommens zurückgezahlt. Strival erhebt eine erfolgsabhängige Nutzungsgebühr von zehn Prozent des angefragten Finanzierungsbetrages, diese ist Bestandteil der Finanzierung.
Frühe Kontakte zwischen Nachwuchskräften und Unternehmen
„Die Idee ist, dass sich potenzielle Förderer und künftige Beschäftigte in einem Stadium der Ausbildung begegnen, wo sie bei bisherigen Finanzierungsmöglichkeiten wie beispielsweise KfW-Kredit, BAföG oder Stipendium noch nichts voneinander wissen“, sagt Marc Büttner. Durch das frühe Netzwerken könnten sich die Beteiligten im Idealfall schon sehr zeitig über Bedarfe austauschen und Fragen zu einem möglichen Berufseinstieg rechtzeitig klären.