Das Robotics Institute Germany (RIG) soll künftig als zentrale Anlaufstelle für Robotik in Deutschland fungieren. Am 1. Juli 2024 startet das auf vier Jahre angelegte und vom Bundesforschungsministerin geförderte Projekt, an dem die deutschen Spitzenstandorte der Robotik beteiligt sind. Das RIG verfolgt das Ziel, mit der Robotik an Innovationen in der Chemie, der Pharmazie und der Automobilindustrie anzuschließen, die Deutschland in der Vergangenheit als Industrienation etabliert und über Jahrzehnte Wohlstand und Wachstum gesichert haben. Konsortialführer ist die TU München.
Das sind die fünf strategischen Ziele des Robotics Institute Germany:
- Forschung weltweit wettbewerbsfähig machen
Ziele des RIG sind, die Zusammenarbeit zwischen Robotik-Standorten zu fördern sowie Forschungscluster zu Schlüsseltechnologien in Deutschland zu etablieren. Eine weltweit wettbewerbsfähige Forschung für KI-basierte Robotik in Deutschland soll entstehen – mit einem klaren Fokus auf Innovationen. Dafür soll das RIG die konkreten Herausforderungen in Deutschland im Blick haben und mit einer missionsorientierten Forschung forcieren. - Infrastruktur und Ressourcen gemeinsam nutzen
Die Partner des RIG werden ihre Infrastruktur und Ressourcen für gemeinsame Forschungen nutzen. Dazu gehören physische und virtuelle Labore sowie etwa Software und Forschungsdaten. In einem dynamischen, offenen Ökosystem werden Daten und Software gemeinsam nutzbar sein. - Talente fördern und Training für die Robotik anbieten
Talente entwickeln und finden steht im Mittelpunkt des RIG-Talentprogramms. So sollen ein RIG-Curriculum zur forschungsorientierten Lehre für KI-basierte Robotik, ein einheitlicher Bachelor-Einführungskurs und neue englischsprachige Masterprogramme sowie ein RIG-Doktoranden-Programm für die Robotik entstehen. Um Talente zu gewinnen, setzt das RIG schon in Schulen an: Für die gymnasiale Oberstufe sollen Kurse in Robotik und KI entwickelt und begabte Schülerinnen und Schüler gefördert werden. - Robotikforschung vergleichbar machen mit Benchmarking und Wettbewerben
RIG-Robotik-Benchmarks werden in eigenen Laboren entwickelt, um Fähigkeiten wie die Objektmanipulation, Navigation in schwierigem Gelände oder die Mensch-Roboter-Interaktion standardisiert testen zu können. Mit diesen Benchmarks setzt das RIG neue Maßstäbe für die Bewertung von Robotersystemen in Bereichen wie persönliche Assistenz, flexible Produktion oder Logistik. Zudem sollen Wettbewerbe wie die Autonomous Racing Challenge, der RoboCupHumanoid Soccer oder der RoboCupRescue für Such- und Rettungsroboter künftig eine noch größere Rolle spielen und eine eigene RIG-Challenge entwickelt werden. - Den Transfer von Forschungsergebnissen für die Industrie vereinfachen
Um Forschung in wettbewerbsfähige Produkte umzumünzen, müssen Forschung und Industrie eng zusammenarbeiten. Deshalb sieht das RIG-Innovationsprogramm vor, technische Bedürfnisse der Industrie aufzuspüren und den „Technology Readiness Level“ zu erhöhen. Das RIG will die Start-up-Kultur fördern und zudem die Forschenden besonders dazu motivieren, neue Anwendungsfelder für die Robotik zu entwickeln. Das Maß aller Dinge: Anzahl und Größe von neuen Start-ups, Anzahl von Patenten und der Umfang direkter Finanzierungen durch die Industrie werden Jahr für Jahr überprüft.
Vollpartner: TU München, Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Universität Bonn, Technische Universität Berlin, Technische Universität Darmstadt, Universität Bremen, Universität Stuttgart, RWTH Aachen, Technische Universität Dresden, Technische Universität Nürnberg, Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), das Max-Planck-Institut für Intelligente Systeme, Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB, Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML sowie das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI).
Assoziierte Partner: Universität Augsburg, Universität Bayreuth, Universität Bielefeld, Technische Universität Braunschweig, Technische Universität Chemnitz, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Universität Freiburg, Universität Hamburg, Leibniz Universität Hannover, Universität Heidelberg, Technische Universität Ilmenau, Universität Kaiserslautern-Landau, Universität zu Lübeck, Ludwig-Maximilians-Universität München, Universität Tübingen, Baiosphere, Cyber Valley GmbH, Hessisches Zentrum für Künstliche Intelligenz, Deutsches Rettungsrobotik-Zentrum e.V.