Das Climate Service Center Germany (GERICS), eine Einrichtung des Helmholtz-Zentrums Hereon, hat das Open-Access-Buch „Klimawandel in Deutschland“ neu aufgelegt. 165 Forschende aus unterschiedlichen Fachdisziplinen fassen darin in 39 Kapiteln das aktuelle Fachwissen zum Klimawandel und seinen Auswirkungen zusammen. Erwartungen für die Zukunft, Chancen und Risiken sowie mögliche Anpassungsstrategien werden greifbar, offene Fragestellungen benannt. Ein ganz neu aufgenommener Teil mit fünf Kapiteln widmet sich der Emissionsminderung unter anderem im Verkehrssektor, der passiven CO2-Speicherung durch naturbasierte Lösungen und Methoden zum aktiven CO2-Entzug.
Zunahme des Risikos für Sturmfluten, mehr Niederschläge und verstärkte Windaktivitäten im Winter, Starkregen und Hochwasser, Dürre, Hitzeperioden und Austrocknung der Böden im Sommer – so vielschichtig ist das Problem und wirkt sich global auf Wirtschaft und Gesellschaft aus: auf Landwirtschaft und Produktion, die Energiegewinnung, den Tourismus, die Meere und Ökosysteme und die menschliche Gesundheit. In gleichem Maße vielgestaltig und adäquat müssen aus Sicht des Autorenteams auch die Antworten sein. Das Buch zeigt daher verschiedene Handlungsoptionen auf, die diskutiert werden. Der Aufruf zum verstärkten Zusammendenken von Klimaschutz und -anpassung, der im jüngst erschienenen European Climate Risk Assessments (EUCRA) der Europäischen Umweltagentur (EEA) enthalten ist, findet auch in diesem Buch seine Entsprechung: Es liefert Hintergrundinformationen und Denkanstöße für verschiedene Sektoren und stellt somit eine wissenschaftliche Grundlage für Anpassungs- und Klimaschutzaktivitäten in einzelnen Regionen und Branchen dar.
Dabei sollten aus Sicht des Autorenteams die Begrenzung des Klimawandels und eine Anpassung an seine Auswirkungen immer zusammen gedacht werden. Dafür könne kann auch ein Perspektivwechsel hilfreich sein, etwa die Frage, inwieweit trägt der eigene Lebensstil zur Erreichung der Pariser Klimaziele beiträgt – Stichwort „Paris Lifestyle. Auch zu diesem Ansatz liefert diese Veröffentlichung interessante Anstöße.
Das Buch wird von Guy P. Brasseur, Daniela Jacob und Susanne Schuck-Zöller herausgegeben. Es ist unter diesem Link als gedrucktes Exemplar sowie als E-Book im Open Access erhältlich.