Der weltweite Energieverbrauch hat im Jahr 2022 mit 650 Exajoule ein neues Rekordniveau erreicht: Trotz der enormen Marktturbulenzen bei fossilen Energierohstoffen ist der Verbrauch bei sämtlichen Energieträgern mit Ausnahme von Erdgas deutlich gestiegen. Das zeigt die aktuelle Energiestudie der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR). Die Studie stellt Informationen zur weltweiten Rohstoffversorgung mit fossilen Energieträgern, Kernbrennstoffen und erneuerbaren Energien zur Verfügung. Außerdem werden die Entwicklungen rund um das Thema Wasserstoff für eine nachhaltige Energieversorgung betrachtet.
Die globale Erdölförderung erhöhte sich der Studie zufolge um 5 Prozent auf rund 4,4 Milliarden Tonnen. Auch die weltweite Hartkohlenförderung stieg deutlich um 8 Prozent auf rund 7,5 Milliarden Tonnen an. Das war die mit Abstand höchste globale Zuwachsrate in den letzten zehn Jahren. Einen Zuwachs von 1,2 Prozent verzeichnete nach jahrelangen Rückgängen auch die globale Uranproduktion. Dagegen blieb die Erdgasproduktion mit knapp über 4 Billionen Kubikmetern auf dem Niveau von 2021; den kriegsbedingten Förderrückgang in Russland glichen Produktionssteigerungen unter anderem in den USA, in Kanada und Norwegen aus. Der Handel mit verflüssigtem Erdgas (LNG) hat deutlich zugenommen; 2022 wurden insgesamt 124 Milliarden Kubikmeter LNG in die EU importiert – ein Anstieg um mehr als 60 Prozent.
Die erneuerbaren Energien erlebten weltweit 2022 einen Rekordzubau von 295 Gigawatt an Leistung, davon allein 140 Gigawatt in China. In Deutschland hatten 2022 die erneuerbaren Energien einen Anteil von rund 46 Prozent an der Stromerzeugung, wobei Windkraft und Photovoltaik den größten Anteil aufwiesen. Am Energieverbrauch erreichten Windkraft und Photovoltaik in Deutschland zusammen einen Anteil von knapp 6 Prozent.
Aber: Während sich in der EU die energiebedingten CO2-Emissionen aufgrund von Einsparungen um rund 100 Millionen auf 2,48 Milliarden Tonnen verringerten, stieg der weltweite CO2-Ausstoß um mehr als 300 Millionen auf fast 37 Milliarden Tonnen an. Die CO2-Emissionen aus Kohle erreichten dabei mit fast 15,5 Milliarden Tonnen einen neuen Höchststand. Dabei verstärkt der Einsatz fossiler Brennstoffe die Klimaerwärmung weiter, so die BGR weiter: Nach neuesten Erhebungen war 2023 das wärmste Jahr seit Beginn der Datenaufzeichnung.