Die Hochschule der Medien hat im Forschungsprojekt „Digital Dialog 21“ ein Tool entwickelt, mit dem Nutzer ihren Umgang mit digitalen Diensten und Angeboten hinsichtlich des Datenschutzes hinterfragen können. Der Privat-o-Mat funktioniert ähnlich wie der Wahl-o-Mat, den viele Menschen seit Jahren von Bundes- oder Landtagswahlen kennen. Das neu entwickelte Tool soll mit Hilfe von 15 Fragen User dafür sensibilisieren, wie sie mit ihren Daten umgehen und zu welchem Daten-Typ ihr Verhalten am besten passt. Ist man eher Teilzeitdatenschützer? Oder unbedarfter Surfer? Oder doch ein reflektierter Datenschützer?
Daten speichert der Privat-o-Mat bei der Nutzung übrigens nicht. „In der Forschung ist schon lange bekannt, dass wir uns in Sachen Schutz unserer Daten – vor allem unserer privaten Daten – immer noch schwer tun“, sagte Projektleiterin Petra Grimm dem SWR. „Wir haben festgestellt, dass sich die Menschen oft überfordert fühlen.“ Der Privat-o-Mat soll daher mit niederschwelligen Tipps weiterhelfen.
Eine einfache Möglichkeit, selbst in Sachen Datenschutz tätig zu werden, ist beispielsweise das Data Detox Kit. Es bietet Tipps und praktische Anleitungen, wie man Datenspuren im Internet kontrolliert oder das Smartphone von unliebsamen Standardeinstellungen befreit. Und: Datenschutz muss nicht unbedingt Verzicht bedeuten. Für viele digitale Anwendungen, Tools und Services gibt es auch Alternativen, die ethische Facetten berücksichtigen. Eine umfangreiche Sammlung vom datenschutzfreundlichen Web-Browser bis hin zum fairen Smartphone gibt es unter Ethical Alternatives & Resources.
Das Forschungsprojekt „Digital Dialog 21“ wird seit 2019 vom Ministerium für Wissenschaft Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert und läuft noch bis April 2022. Neben dem Institut für Digitale Ethik der HdM sind daran die Hochschule Furtwangen und die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, der SWR, die Bischöfliche Medienstiftung, die Landesanstalt für Kommunikation, die Stiftung MedienKompetenz Forum Südwest und der Landesbeauftragte für Datenschutz und Informationsfreiheit Baden-Württemberg beteiligt. Zu den Zielen des Forschungsprojektes gehört es, die Digitalkompetenz der Bürger zu stärken und zu diesem Zweck medienethische Tools zu entwickeln.