Entscheidend is auf’m Platz. Dass sich dieser berühmte Spruch des Fußballspielers und -trainers Adi Preißler auch auf den Arbeitsmarkt übertragen lässt, zeigt eine aktuelle Studie der Universität Köln. Kern der Studie ist die Frage, wie die Arbeitgeberwahl die Karrierechancen beeinflusst. In einem theoretischen Modell haben die Forschenden dafür zunächst einen Karrierewettbewerb innerhalb eines Unternehmens modelliert und anschließend die Vorhersagen mit Daten aus der Fußball-Bundesliga getestet. Ergebnis: Wer sich dem Wettbewerb in einem kompetitiven Unternehmen stellt, verbessert dadurch seine Karrierechancen.
Ein Automatismus ist dieser Effekt laut Studie allerdings nicht. Zwar wagen demnach vor allem junge und von sich und ihren Fähigkeiten überzeugte Beschäftigte den Eintritt in ein sehr kompetitives Unternehmen. Aber dort treffen sie im Wettbewerb um Beförderungen auf fähigere Konkurrenz als bei einem Eintritt in ein weniger kompetitives Unternehmen. Diese starke Konkurrenz lässt die internen Aufstiegschancen insgesamt sinken. Schafft man aber den nächsten Schritt auf der Karriereleiter, sendet dies ein besonders starkes Signal an den Arbeitsmarkt.
Mit Daten aus dem Profifußball konnten die Forschenden diese Vorgänge empirisch über die Entwicklung der Marktwerte von Spielern verdeutlichen. Beispiel: Wenn ein Spieler etwa bei einem Transfer die Arbeitgeberwahl zwischen zwei Vereinen hat und sich für den Club entscheidet, in dem die Konkurrenz auf seiner Position besonders stark ist, besteht die Gefahr, nur in wenigen Spielen eingesetzt zu werden. Setzt sich der Spieler jedoch in der Mannschaft und in der Konkurrenz um seine Position durch, führt dies zu einer besonders großen Erhöhung des Marktwertes. Das wiederum verbessert die allgemeinen Karrierechancen, auch über den aktuellen Verein des Spielers hinaus. Den Forschenden zufolge gibt es zudem Evidenz dafür, dass von ihren Befähigungen überzeugte Spieler eher zu kompetitiven Mannschaften wechseln und dass die Effekte stärker für junge als für ältere Spieler sind.
Die Publikation „Firm choice and career success – theory and evidence“ ist im Fachjournal European Economic Review erschienen.