Für seine herausragende Innovationsleistung bei der Entwicklung eines Not-Halt-Serienprüfautomaten hat das Dürmentinger Unternehmen Georg Schlegel GmbH & Co. KG den German Innovation Award in der Kategorie Electronic Technologies bekommen. Wie die Schwäbische Zeitung berichtet, wurde die Prüfanlage von dem 27-jährigen Wirtschaftsingenieur Moritz Augustin und dem 19-jährigen Elektroniker Jonas Dierkes entwickelt. Demnach wurde die Anlage in nur 20 Monaten in Zusammenarbeit mit allen betroffenen Abteilungen realisiert. Dass nicht nur die Problemlösung gelungen ist, sondern es dazu nun auch einen Preis gibt, freut Mitentwickler Moritz Augustin sehr. „Das ist eine coole Sache. Es ist eine Anerkennung, dass unsere Entwicklung auch von außen so positiv bewertet wird“, sagte er der Schwäbischen Zeitung.
Bislang wurden die Not-Halt-Taster, die im Gefahrenfall eine Maschine sofort zum Stillstand bringen und damit Mitarbeiter vor Verletzungen bewahren, manuell auf Qualität und Funktion getestet. Dies übernimmt nun der Roboter. Innerhalb von neun Sekunden werden alle sicherheitsrelevanten Aspekte abgeprüft: Es werden Gewinde, Kraft-Wege-Verteilung und Drehmoment gemessen, parallel erfolgt die visuelle Inspektion durch Kameras. 225 Varianten von Not-Halt-Tastern können somit einer 100-Prozent-Prüfung unterzogen werden – ohne dass Umbauten des prüfenden Automaten notwendig sind. Und: Die Prüfung wird automatisch protokolliert. Anhand der angebrachten Seriennummer ist die Rückverfolgbarkeit der Prüfergebnisse stets gewährleistet; auch Jahre später ist es somit noch möglich, für einzelne Not-Halt-Taster die jeweiligen Prüfdokumente und -ergebnisse abzurufen.
Der German Innovation Award wird vom Rat für Formgebung vergeben und zeichnet branchenübergreifend Produkte und Lösungen aus, die sich vor allem durch Nutzerzentrierung und einen Mehrwert gegenüber bisherigen Lösungen unterscheiden. 2020 wurden 700 Innovationen für den Wettbewerb eingereicht. Diese wurden von einer Jury nach den Kriterien Innovationshöhe, Anwendernutzen und Wirtschaftlichkeit bewertet, weitere für die Entscheidung berücksichtigte Aspekte waren Nachhaltigkeit, Energie- und Ressourceneinsatz sowie Standort- und Beschäftigungspotenzial.