Flugtaxis stehen im Mittelpunkt der Studie „Quo vadis 3D-Mobility?“ des Fraunhofer IAO. Wirtschaftsingenieur Daniel Duwe hat gemeinsam mit seinem Team dafür hinterfragt, was die Ziele der Mobilität in der Luft sind, welchen Reifegrad relevante Technologien haben, wie Anwendungsfälle konkret aussehen können, wie die Infrastruktur dafür beschaffen sein müsste, welche Stakeholder einbezogen werden sollten und wie hoch die Nachfrage für 3 D-Mobilität ist. Damit beschäftigt sich die Studie sowohl mit allgemeinen Zielen urbaner Mobilität als auch mit konkreten technologischen und organisatorischen Fragestellungen rund um die 3D-Mobilität.
Sechs Anwendungsfälle machen den Einsatz von Flugtaxis erlebbar
Um den Realitätscheck zu machen, ob und in welcher Form Flugtaxis überhaupt sinnvoll einsetzbar sind, hat das Forschungsteam im Rahmen der Studie verschiedene Anwendungsszenarien durchgespielt. Dabei wurde anhand der Customer Journey praxisnah erlebbar gemacht, wie der Alltag mit einem Flugtaxi von der Buchung bis zum Aussteigen aussehen könnte. Skizziert wurden insgesamt sechs Use Cases: das urbane Lufttaxi, das Lufttaxi als Luftrettungsdienst, Fähren-Ersatz und Flughafen-Shuttle sowie das individuelle Flugauto. In den Szenarien werden die Relevanz der jeweiligen Lösung untersucht, die Zielgruppen definiert und die Eignung der verschiedenen Technologien bewertet. Um den Einsatz noch konkreter greifbar zu machen, hat das Team Routen und Verkehrsströme der Metropolregion Stuttgart analysiert.
„Einige Technologien befinden sich noch in der Entwicklungsphase“, kommentiert Studienautor Daniel Duwe den Status Quo von Flugtaxis. Er forscht seit einigen Jahren zum Thema 3D-Mobilität und hat auch kürzlich seine Promotion dazu abgegeben. Für den Wirtschaftsingenieur stellen gesetzliche Vorgaben, die Steuerung des Flugverkehrs sowie die Errichtung von urbaner Infrastruktur, insbesondere sogenannter Vertiports zum Starten und Landen, die größten Hürden bei der Umsetzung der Produkttechnologie dar. Daher könne es auch noch einige Jahre dauern, bis Flugtaxis abheben. „In progressiven Regionen dieser Welt, in denen Gesetze und Infrastruktur schnell anpassbar sind, können Flugtaxis aber vielleicht schon in wenigen Jahren zum Einsatz kommen“, so Duwe.