Ausstellung

Beitragsbild: MdbK/Nachlass Elisabeth Voigt.

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„Der optimierte Mensch“ heißt eine Ausstellung, die noch bis zum 1. März 2020 in Leipzig zu sehen ist und Momente der Industriekultur in der bildenden Kunst zeigt. Das Streben nach Selbstoptimierung prägt seit Jahrhunderten die menschliche Entwicklung. Doch welche Auswirkungen brachte der technische Fortschritt und womit muss der Mensch in Zukunft rechnen? Die Ausstellung thematisiert das Verhältnis zwischen Mensch und technischer Entwicklung, daraus resultierende Selbstoptimierungsstrategien bis hin zur Kritik und Verweigerung. Dabei werden die verschiedenen Epochen der Industrialisierung von 1.0 bis 4.0 deutlich und miteinander in Beziehung gesetzt.

Im ersten Abschnitt „Industrie 1.0 – Zeitalter der Dampfmaschine“ wurden Unternehmer noch ganz in der Tradition altmeisterlicher Malerei und Skulptur dargestellt. Doch auch die Arbeit selber wurde teils als Topos heroisch überhöht. Nach und nach gerieten dann die negativen Folgen der frühen Industrialisierung in den Fokus künstlerischer Darstellungen. Im zweiten Abschnitt „Industrie 2.0 – Zeitalter der Elektrifizierung“ geht es unter anderem um die Entwicklung des Arbeiters zum klassenbewussten Kämpfer und eine Reflektion über Selbstoptimierung. Der dritte Abschnitt „Industrie 3.0 – Zeitalter der Automatisierung“ thematisiert die Optimierung im Kollektiv und den Übergang von der analogen zur digitalen Gesellschaft. Im vierten Abschnitt „Industrie 4.0 – Zeitalter der Digitalisierung“ setzen sich zeitgenössische Werke mit der Optimierung des Menschen auseinander. Teilweise greifen sie dabei Themen vorangegangener Abschnitte auf, stellen Verbindungen zu militärisch konnotierten Technologien her oder fragen nach der Verantwortung des Menschen beim Einsatz künstlicher Intelligenz.

Grundlegend für all diese Entwicklungen war die Erkenntnis, dass durch die binäre Codierung des Dezimalsystems sämtliche Rechenleistungen zu bewältigen sind. Der in Leipzig geborene Gottfried Wilhelm Leibniz legte also vor über 300 Jahren den Grundstein für heutige Entwicklungen, deren Konsequenzen für die Zukunft noch nicht abzusehen sind. Leibniz bildet daher die Klammer der Ausstellung und wird durch Foto- und Videoarbeiten künstlerisch in Szene gesetzt.

Die Ausstellung findet im Museum der bildenden Künste Leipzig statt, das sich damit erstmals explizit der Industriekultur öffnet. Die Öffnungszeiten sind Dienstag sowie Donnerstag bis Sonntag 10 bis 18 Uhr, Mittwoch 12 bis 20 Uhr und an Feiertagen 10 bis 18 Uhr. Detaillierte Informationen zu Zeiten und Tickets gibt es auf https://mdbk.de/.

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