Der europäische Markt für Künstliche Intelligenz soll von aktuell rund drei Milliarden Euro auf zehn Milliarden Euro im Jahr 2022 wachsen. Das geht aus der Studie „AI in Europe – Ready for Take-off“ des European Information Technology Observatory (EITO) hervor. Demnach sollen die Ausgaben für Server und Speicherplatz lediglich um 24 Prozent pro Jahr steigen, während die Umsätze mit Software (45 Prozent) und Dienstleistungen rund um KI (47 Prozent) deutlich stärker anziehen. Dem EITO-Bericht zufolge investiert das produzierende Gewerbe in Europa aktuell am stärksten in KI. Auf dem zweiten Platz liegt die Finanzbranche, gefolgt vom Handel. Bis zum Jahr 2022 werden die größten Ausgabesteigerungen im Gesundheitswesen sowie im Handel erwartet.
Dem Branchenverband Bitkom zufolge gibt es inzwischen ein breites Angebot an marktfähigen Lösungen, die Künstliche Intelligenz nutzen – von Software-Tools, die für Sprach- oder Bilderkennung genutzt werden können, über fertige Lösungen etwa für Chatbots zur Kundenberatung bis zu komplexen Anwendungen, mit denen sich personalisierte Mailings fast ohne menschliches Zutun versenden lassen. Allerdings seien die Unternehmen in Europa bei KI-Investitionen noch sehr zurückhaltend. Eine Bitkom-Studie hatte vor kurzem ergeben, dass nur jedes vierte deutsche Unternehmen mit 50 oder mehr Beschäftigten (25 Prozent) angibt, der KI-Technologie interessiert und aufgeschlossen gegenüber zu stehen. Ebenso viele bezeichnen sich selbst als kritisch oder ablehnend – und 17 Prozent haben sich mit dem Thema noch gar nicht beschäftigt. Zugleich sind laut Studie zwei Drittel der Bundesbürger (64 Prozent) überzeugt, dass der Wohlstand hierzulande in Gefahr gerät, wenn Deutschland bei der Künstlichen Intelligenz nicht zu den führenden Nationen gehört.