Werden wir in Zukunft mit der Stimme unseren Alltag beherrschen? Die vielen Neuigkeiten über digitale Assistenten wie Alexa oder Siri legen die Vermutung nahe, schließlich lernen sie immer neue Skills und werden in immer mehr Geräten verbaut. Automatisch macht Sprachsteuerung das Leben allerdings nicht bequemer oder einfacher, wie die Studie „The future of voice – Sprachsteuerung als Chance im Handel“ von ECC Köln und SAP Hybris zeigt: Die Systeme müssen an die Bedürfnisse der Anwender angepasst sein und auch im Handling einen Mehrwert bieten. Außerdem müssen noch bestehende Hemmschwellen überwunden werden: Mängel bei Basisanforderungen wie Verstehen, Antworten und Lernfähigkeit, außerdem Datenschutzbedenken. Trotzdem sehen die Studienautoren bereits einen ‘War of Voice’ – den der Anbieter gewinnen wird, dessen System am schnellsten lernt und die besten Mehrwerte bietet.
Grundsätzlich, so die Studie, gilt Sprachsteuerung als praktisch, einfach und zeitsparend – zumindest bei regelmäßigen Nutzern. Andere Konsumenten, die Sprachsteuerung überwiegend nicht nutzen, sehen hingegen keinen Bedarf an in der Anwendung oder möchten grundsätzlich nicht mit Geräten sprechen. Trotz noch bestehender Hemmschwellen wird die Liste der Use Cases allerdings auch im Handel immer länger: Douglas-Kunden können sich mit Alexa über den passenden Duft austauschen, in den USA bestellt Alexa den Kaffee in der nächsten Starbucks-Filiale per Sprachbefehl vor.
Sprachsteuerung intuitiv nutzbar
Eigentlich keine Überraschung: Warum sollen Konsumenten an Geräten tippen oder Touchscreens bedienen, wenn sie einfach sprechen können? Vor allem junge Konsumenten bedienen Geräte bereits regelmäßig mit der eigenen Stimme, suchen per Sprache nach Online-Informationen, diktieren E-Mails oder starten Apps. Und auch das Online-Einkaufen per Sprachsteuerung ist für viele kein Neuland. Laut Studie liegt das vor allem daran, dass das Einrichten und Bedienen Sprachsteuerung häufig als intuitiv empfunden wird – und ein solch einfacher Zugang erleichtert das Ausprobieren neuer Technologien. Auch die Hemmschwellen werden laut Studie wahrscheinlich nicht mehr sehr lange Bestand haben: Lernende Systeme sollen diese Startschwierigkeiten über kurz oder lang ausmerzen, sodass der Convenience-Aspekt in den Vordergrund rückt.