Quelle: BMW Group
Deutsche Autokonzerne liegen bei Gewinn- und Absatzwachstum sowie bei der Marge vorn. Das meldet die Unternehmensberatung Ernst & Young (EY) nach einer Analyse der Automotive-Bilanzen 2017. Demnach konnten die 16 größten Autokonzerne der Welt ihren Gesamtabsatz 2017 um 1,9 Prozent steigern, den Umsatz jedoch um 5,8 Prozent verbessern – und den Gewinn um 12,4 Prozent.
Der EY-Analyse zufolge erwiesen sich die deutschen Autokonzerne beim Pkw-Absatz und beim Gewinnwachstum als weltweit führend: Mit einem gemeinsamen Absatzplus von fünf Prozent seien sie 2017 mehr als doppelt so stark gewachsen wie die Wettbewerber, beim Gewinn hätten sie sogar um 31 Prozent zugelegt. BMW habe zudem mit einer Gewinnmarge von zehn Prozent die Position als profitabelster Autokonzern der Welt verteidigt, beim Absatz von Pkw sei Volkswagen weltweit die Nummer eins gewesen – vor Toyota und General Motors. Das deutliche Absatzplus haben die deutschen Autokonzerne laut EY vor allem dem chinesischen Markt zu verdanken, wo Volkswagen, BMW und Daimler insgesamt acht Prozent mehr Autos als im Vorjahr verkaufen konnten. Volkswagen habe im vergangenen Jahr zudem die Position als Marktführer in China verteidigt.
Autokonzerne vor Milliarden-Investitionen
In Zukunft werden Wachstumsimpulse nach Einschätzung von EY in erster Linie von Schwellenländern wie Brasilien und Russland ausgehen, denen jeweils zweistellige Wachstumsraten zugetraut werden. In Europa und China werde es hingegen nur noch leichtes Wachstum geben, in den USA scheine der Zenit bereits überschritten zu sein.
Mit einer Fortsetzung der positiven Gewinnentwicklung rechnen die EY-Experten übrigens nicht: „Beim Gewinn wird die Autoindustrie in den kommenden Jahren voraussichtlich einen Gang zurückschalten“, so die Einschätzung von Gerhard Schwartz, Partner und Sector Leader Industrial Products bei EY Österreich: „Die deutschen Autokonzerne investieren Milliarden in die Vorbereitung der Produktion auf die Elektromobilität, in Forschung und Entwicklung rund um Themen wie autonomes Fahren und Vernetzung sowie neue Mobilitätsdienstleistungen. Gerade die deutschen Autokonzerne mit ihrem Anspruch auf Technologieführerschaft werden in den kommenden Jahren erhebliche Summen für die Entwicklung neuer Technologien und die Produktionsanläufe in die Hand nehmen müssen. Das wird sich auf die Profitabilität auswirken, ist aber gut investiertes Geld.“