„Innovative Ideen für die Gesundheitswirtschaft“ – unter diesem Motto hatte das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam mit der Initiative BioCon Valley zum Ideenwettbewerb Gesundheitswirtschaft 2018 aufgerufen. Zu den prämierten Ideen gehört ein neuartiger Stauschlauch für die Blutentnahme namens Daisygrip, der das Verfahren deutlich hygienischer machen soll.
Wirtschaftsingenieur im Gründerteam
Entwickelt wurde Daisygrip von dem Mediziner Konstantin Altrichter, dem Wirtschaftsingenieur Karl Hartmann sowie dem Physiker und Sportingenieur Paul Lückemann. Denn bei den mehr als eine Million Blutentnahmen, die täglich allein in Deutschland stattfinden, gibt es ein Problem: der herkömmliche Stauschlauch aus einem mit Elasthan verwobenen Baumwollmaterial. Für dessen Desinfektion sehen die Hygienevorschriften das Autoklavieren vor – ein sehr aufwändiges Verfahren. Für Daisygrip hingegen setzt das Erfinder- und Gründerteam auf ein glattes Material, das durch eine Sprüh- und Wisch-Desinfektion mit einem herkömmlichen Desinfektionsmittel vor Ort in nur 30 Sekunden desinfiziert werden kann, was den Keimtransport nachweislich verhindere. Der selbstfindende Magnetverschluss soll zusätzlich den Arbeitsprozess erleichtern, da er schnell und zuverlässig mit einer Hand verwendbar ist.
Medizinisch und ökonomisch überzeugende Lösung
Das Patentierungsverfahren für Daisygrip ist bereits abgeschlossen, das gleichnamige Unternehmen gegründet. Voraussichtlich ab August 2018 soll der Stauschlauch verfügbar sein. „Der Vertrieb wird von Rostock heraus organisiert und konzentriert sich zuerst auf eine starke regionale Präsenz“, sagt Wirtschaftsingenieur Hartmann – beispielsweise in Partnerkliniken wie Rostock, Greifswald und Schwerin. Aber auch niedergelassene Ärzte sollen in Zukunft von Daisygrip profitieren. „Die Übertragung von im Krankenhaus übertragenen Infektionen hat viele Ursachen“, sagt Prof. Dr. Dr. Andreas Podbielski, Leitender Krankenhaushygieniker Universitätsmedizin Rostock: „Das Daisygrip-Team hat sich des Risikofaktors Blutentnahme angenommen und für dieses Problem eine medizinisch und ökonomisch überzeugende Lösung entwickelt.“