Industrie 4.0 nutzt Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen und wird zu mehr Gerechtigkeit und Stabilität führen – das glaubt international die große Mehrheit der Führungskräfte, die Deloitte für den „Industry 4.0 Readiness Report“ befragt hat. Gleichzeitig sind viele unsicher, wie gut sie selbst aufgestellt sind und welchen Einfluss ihr Unternehmen insbesondere in gesellschaftlichen und sozialen Fragen künftig haben wird. Dass in Deutschland beim Blick auf Industrie 4.0 eine gewisse Unsicherheit berechtigt ist, zeigt eine aktuelle Umfrage des Branchenverbands Bitkom. Demnach muss sich die deutsche Wirtschaft anstrengen, um beim Einsatz neuer Technologien im internationalen Wettbewerb mithalten zu können.
Abgeschlagen beim Thema Künstliche Intelligenz
68 Prozent der von Bitkom befragten Vorstände und Geschäftsführer sagen, dass deutsche Unternehmen bei der Nutzung von Künstlicher Intelligenz nur zu den Nachzüglern gehören oder sogar weltweit abgeschlagen sind. Diese Position vertreten viele Befragte auch bei anderen Technologien: 3D-Druck (48 Prozent), Blockchain (47 Prozent) und Robotik (45 Prozent), Internet of Things (42 Prozent) und Virtual Reality (41 Prozent) sowie Big Data (37 Prozent) und Drohnen (31 Prozent).
Mehrheit sieht deutsche Wirtschaft in Mittelfeld
Grundsätzlich sehen die befragten Unternehmensmanager die deutsche Wirtschaft bei der Digitalisierung zwar auf einem guten Weg. 36 Prozent verorten die deutsche Wirtschaft im internationalen Vergleich aktuell in der Spitzengruppe, weitere zwei Prozent positionieren sie sogar weltweit auf Rang eins. 44 Prozent sehen sie im Mittelfeld, und 13 Prozent geben an, dass die deutsche Wirtschaft zu den digitalen Nachzüglern gehört. Aber nur eine Minderheit der Befragten spricht den deutschen Unternehmen eine Führungs- oder Spitzenposition beim Technologieeinsatz zu. Am ehesten trifft dies noch auf Drohnen (26 Prozent) zu, danach folgen Internet of Things (24 Prozent), Blockchain (18 Prozent), Robotik (16 Prozent), Big Data (15 Prozent), Virtual Reality (13 Prozent) und 3D-Druck (12 Prozent). Schlusslicht bildet der Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Unternehmen (6 Prozent).
Viele Hürden für Industrie 4.0
Als größte Hürde beim Einsatz von Technologien für Industrie 4.0 im eigenen Unternehmen nehmen 45 Prozent der Befragten die Anforderungen an den Datenschutz wahr. Weitere kritische Faktoren sind Anforderungen an die technische Sicherheit (39 Prozent) und der Mangel an Fachkräften (33 Prozent) sowie langwierige Entscheidungsprozesse (27 Prozent) und fehlende Zeit im Alltagsgeschäft (18 Prozent). Geld spielt letztlich auch eine Rolle: 14 Prozent der Befragten fehlen finanzielle Mittel für den Einsatz, 7 Prozent bezweifeln den wirtschaftlichen Nutzen.