Die Gehälter im Projektmanagement steigen weiter. Das meldet die Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement e. V (GPM) als Ergebnis ihrer Studie zu Gehalt und Karriere, die alle zwei Jahre durchgeführt wird. Demnach lag das durchschnittliche Jahresgehalt mit 80.000 Euro noch einmal 1,9 Prozent über dem Wert von 2015. Bei Projektmanagern aus Österreich sei der Verdienst sogar um bis zu 10,9 Prozent gestiegen, so dass sie nun fast gleichauf mit ihren deutschen Kollegen liegen.
Gehälter abhängig von Branche, Unternehmensgröße und Umsatz
Wie die GPM weiter mitteilt, sind die Gehälter unter anderem von strukturellen Faktoren abhängig. Beispielsweise bekommen Projektmanager in der Pharma- und Chemieindustrie mit durchschnittlich 98.300 Euro die höchsten Gehälter, gefolgt von der Finanzdienstleistungsbranche (90.400 Euro) und der Elektrotechnik (90.200 Euro). Deutlich niedrigere Gehälter erhalten Projektmanager laut GPM in den Branchen Handel (71.900 Euro) und Software (71.600 Euro) sowie in Ingenieurbüros (71.500 Euro). Neben der Branche beeinflussen auch die Größe des Arbeitgebers sowie sein Umsatz die Gehälter: Am besten ist der Verdienst in Unternehmen mit mehr als 5000 Beschäftigten beziehungsweise über 100 Millionen Euro Umsatz.
Weiterbildung lohnt sich
Die erfolgreiche Teilnahme an Zertifikatslehrgängen wirkt sich der GPM zufolge ebenfalls positiv auf die Gehaltshöhe aus. Durchschnittlich erhalten Beschäftigte ohne projektmanagementspezifische Zertifizierung ein deutlich geringeres Jahresgehalt als diejenigen mit Weiterbildungen und Zertifikatsprogrammen. Die Gehälter von Männern und Frauen im Projektmanagement nähern sich der Studie zufolge übrigens an: Während im Jahr 2015 die Differenz noch bei 23,6 Prozent gelegen habe, betrage der Lohnunterschied in der aktuellen Umfrage 14,1 Prozent.
Neues Themenfeld: Digitalisierung
Zum ersten Mal deckt die Gehaltsstudie auch das Themenfeld Digitalisierung ab. Demnach hat das Thema in den Unternehmen grundsätzlich einen hohen Stellenwert, wird aber unterschiedlich umgesetzt. Am positivsten werde die digitale Transformation bei der zentralen Ablage von Wissen, der Strukturierung von Arbeitsschritten in Projekte sowie der Optimierung von Prozessen gesehen. Handlungsbedarf bestehe jedoch bei den Faktoren Budget und Mitarbeiterkompetenz.
Ingenieure und Wirtschaftswissenschaftler stark vertreten
Für die sechste Ausgabe der Studie haben 1075 Projektmanager zahlreicher Branchen für die GPM ihr Gehalt offen gelegt. Für Prof. Dr. Steffen Scheurer, der die Erhebung wissenschaftlich begleitete, ist die hohe Beteiligung nicht zuletzt auch ein Zeugnis der wachsenden Projektifizierung unserer Arbeitswelt. Der durchschnittliche Studienteilnehmer ist gut 40 Jahre alt, Akademiker, auslandserfahren und in leitender Funktion im Projektmanagement eines mittelgroßen oder großen Unternehmens beschäftigt. Dabei bilden Ingenieure (34,8 Prozent) und Wirtschaftswissenschaftler (27,8 Prozent) unter den 1075 Befragten die größten Gruppen. Die Studie wurde in Zusammenarbeit mit der EBS Universität für Wirtschaft und Recht durchgeführt und von pma – Projekt Management Austria und spm. swiss project management association unterstützt.