Wirtschaftsingenieur Joseph Heß ist nicht nur Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Juniorprofessur Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge an der TU Chemnitz, sondern auch begeisterter Langstreckenschwimmer. Im August will er in zehn Tagen den deutschen Teil der Elbe durchschwimmen.
Anfang August wird es ernst für Joseph Heß. Der Wirtschaftsingenieur will den deutschen Teil der Elbe durchschwimmen – über 600 Kilometer in zehn Tagen, ohne Neoprenanzug. Außerhalb des Wassers arbeitet Heß als Wissenschaftlicher Mitarbeiter der Juniorprofessur Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge an der TU Chemnitz. Weil er zwischen Doktorarbeit und zwei Firmengründungen permanent das Handy am Ohr hat, musste ein Ausgleich her. Beim stundenlangen Schwimmen fand er schließlich die gesuchte Stille. Und bei mehreren 24-Stunden-Schwimmen kam die Faszination des Durchbeißens über lange Strecken hinzu.
Tagesetappen zwischen 60 und 80 Kilometer Länge
Ende 2016 schwamm der Doktorand in vier Stunden und 19 Minuten durch die 20,4 Kilometer breite Straße von Gibraltar von Europa nach Afrika. Die nächste Herausforderung steht in einem Zeitfenster vom 9. bis 14. Juli an: Ohne Pause will Joseph Hess durch den Bodensee schwimmen, eine Strecke über rund 40 Kilometer und durch alle drei Anrainerstaaten. Nach dieser Generalprobe will er schließlich nur mit Badeshorts, Kappe und Schwimmbrille am 4. August an der tschechischen Grenze bei Bad Schandau in die Elbe springen, um in zehn Tagen sieben Bundesländer zu durchqueren und schließlich am 13. August an der Elbmündung anzukommen. Das bedeutet Tagesetappen zwischen 60 und 80 Kilometer. Sein Vater wird ihn auf einem Beiboot begleiten, für weitere Unterstützung sorgen eine Freundin auf einem Standup-Paddel sowie sein Geschäftspartner, ein erfahrener Kanut.
Crowdfunding soll Kosten decken
Unterstützt wird dieses Schwimmvorhaben auch von Jun.-Prof. Dr. Mario Geißler, Inhaber der Juniorprofessur Entrepreneurship in Gründung und Nachfolge an der TU Chemnitz. Er entwickelte mit Heß eine Crowdfunding-Kampagne, über die ein Teil der Kosten eingespielt werden soll. Beispielsweise können für zehn Euro sogenannte Kilometer-Patenschaften erworben werden – und für 500 Euro will der Schwimmer beim Spender einen Vortragsabend mit Videos, Fotos, Geschichten und vor allem den gesammelten Erfahrungen gestalten.
Unterwegs will Joseph Hess übrigens seine nächste Geschäftsidee testen: eine neu entwickelte Vaseline, mit der sich Freiwasserschwimmer beim stundenlangen Kraulen durch Salzwasser vor wunden Stellen schützen können. Die kommt im Herbst dann eventuell schon beim geplanten Abschluss der diesjährigen Schwimmsaison zum Einsatz. Heß hat sich mit anderen Schwimmern für die Straße von Bonifacio verabredet – ein vergleichsweise entspanntes Vorhaben, denn die schmalste Stelle zwischen Korsika und Sardinien ist gerade mal rund 13 Kilometer lang. (ph)
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