Die Transformation industrieller Infrastrukturen vor dem Hintergrund der Energiewende ist Inhalt einer jetzt veröffentlichten Analyse des Wuppertal Instituts und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen. Mehrere Fallstudien untersuchen rückblickend den Verlauf sowie Treiber und Hindernisse solcher Transformationsprozesse in ausgewählten Regionen und Unternehmen.
Im Rahmen des Themen-Clusters “Transformation Industrieller Infrastrukturen” des Virtuellen Instituts “Transformation – Energiewende NRW” hat ein Team des Wuppertal Instituts und des Kulturwissenschaftlichen Instituts Essen jetzt eine Analyse mit Fallstudien zu industriellen Transformationsprozessen veröffentlicht. Bei den untersuchten Regionen und Unternehmen handelt es sich um die Industrie-Symbiose in Kalundborg (Dänemark), den Chemiepark Bitterfeld-Wolfen und das regionale Spitzencluster für Automatisierung in Ostwestfalen-Lippe sowie um die Evonik Industries AG und die Stadtwerke Aachen (STAWAG).
Hintergrund ist, dass die Realisierung der Energiewende über die Grenzen einzelner Wirtschaftssektoren hinweg zu einem grundlegenden Wandel führen wird: von der umfassenden Nutzung fossiler Brennstoffe zu einem weitgehend von erneuerbaren Energien geprägten Energiesystem. Eine solche Transformation des Energiesystems könne Innovationsprozesse anstoßen und daher ökonomische Chancen bieten, schreiben die Studienautoren. Gleichzeitig bringe sie große systemische Herausforderungen mit sich, die sowohl technische als auch nicht-technische industrielle Infrastrukturen betreffen: „So gilt es einerseits, die technischen Elemente des Energiesystems zu modernisieren. Dabei müssen insbesondere die Systemintegration erneuerbarer Energien vorangetrieben, Energieflüsse zur Erhöhung der Energieeffizienz kombiniert (Stichwort industrielle Symbiose) und industrielle Produktionsprozesse optimiert werden. Dies erfordert substantielle Investitionen der betroffenen Unternehmen, aber auch der energieintensiven Industrie und des produzierenden Gewerbes. Parallel dazu müssen auch die nicht-technischen Infrastrukturen, wie zum Beispiel die Rahmenbedingungen für Innovationsprozesse innerhalb von Unternehmen und in der Politik, an die Anforderungen zur Transformation des Energiesystems angepasst werden.“
Die jetzt vorgelegte Studie analysiert rückblickend den Verlauf aber auch Treiber und Hindernisse der Transformationsprozesse in den ausgewählten Regionen und Unternehmen. Sowohl die Kurzfassung als auch die Langfassung stehen zum freien Download bereit. (ph)