Die Statistiker der Bundesagentur für Arbeit haben eine Analyse der Arbeitsmarktsituation für Ingenieurinnen und Ingenieure veröffentlicht. Demnach hat die Verbindung von technischem Knowhow und betriebswirtschaftlichem Sachverstand an Stellenwert gewonnen.
Die Bundesagentur für Arbeit hat in ihrer Berichtsreihe „Blickpunkt Arbeitsmarkt“ eine Analyse der Arbeitsmarktsituation für Ingenieurinnen und Ingenieure im Jahr 2016 veröffentlicht. Betrachtet werden die ingenieurtechnischen Tätigkeitsfelder Maschinen- und Fahrzeugtechnik, Mechatronik, Energie- und Elektrotechnik sowie technische Forschung, Entwicklung, Konstruktion und Produktion.
Der Broschüre zufolge war 2016 der Arbeitsmarkt für Ingenieure ausgesprochen gut. Zwar sei das Nachfragehoch der Jahre 2011 bis 2013 nicht erreicht worden, jedoch habe es mehr offene Stellen gegeben als im Vorjahr. Die Zahl der beschäftigten Ingenieure sei 2016 weiter gewachsen. Gleichzeitig habe die Zahl der Arbeitslosen, die eine Tätigkeit als Ingenieur anstrebten, trotz wachsender Absolventenzahlen abgenommen: Nach wie vor falle sie so gering aus wie in kaum einer anderen Berufsgruppe.
Anhaltspunkte für einen generellen Ingenieurmangel sieht die Bundesagentur für Arbeit derzeit nicht. Jedoch sei ein Expertenmangel in der Fahrzeugtechnik, der Automatisierungstechnik sowie der Metall- und Schweißbautechnik zu erkennen. In anderen Fachrichtungen wie der Produktionsplanung und -steuerung, der Maschinenbautechnik, der Elektrotechnik oder der Ver- und Entsorgung habe sich die Suche nach Fachkräften in letzter Zeit entspannt.
Wirtschaftsingenieurwesen: Mehr Studierende, mehr Absolventen
Mit Blick auf die Wirtschaftsingenieure heißt es in der Broschüre, dass gerade die Verbindung von technischem Knowhow und betriebswirtschaftlichem Sachverstand auf dem Arbeitsmarkt an Stellenwert gewonnen habe. Entsprechend sei die Zahl der Absolventen und der Studierenden deutlich gestiegen. 2015 hätten rund 19.500 Personen ein Studium als Wirtschaftsingenieur abgeschlossen, weitere 8.000 ein Studium des Allgemeinen Ingenieurwesens – ein Zuwachs von sechs bzw. zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Laut Hochschulstatistik seien 2015/16 rund 107.000 Personen für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens eingeschrieben gewesen, 46.000 für ein Studium der Allgemeinen Ingenieurwissenschaften – das seien drei bzw. fünf Prozent mehr als im Vorjahr und so viele wie noch nie. „Im Bereich des Wirtschaftsingenieurwesens hat dabei der ingenieurwissenschaftliche Schwerpunkt erheblich an Bedeutung gewonnen“, heißt es in der Broschüre: „Wählte im Jahr 2009 nur etwa jeder Vierte diesen Schwerpunkt, so war es 2015/16 bereits deutlich mehr als jeder Zweite.“ (ph)