VWI Redaktion Keine Kommentare

Wie sich der Weg hin zu einer autonomen und elektrischen Mobilität beschleunigen lässt, analysiert der Technologieverband VDE in seinem jetzt vorgelegten Bluepaper Mobility.

Eines ist aus Sicht des VDE sicher: Die Fahrzeuge der Zukunft werden nur dann ihre Vorteile ausspielen, wenn sie sich sowohl in Energie- als auch in Kommunikationsinfrastrukturen einbinden lassen – und wenn alle Komponenten des Systems Elektromobilität reibungslos zusammenarbeiten. Entsprechend systemisch müsse die Elektromobilität betrachtet werden: von der Energieerzeugung und der verstärkten Nutzung dezentral erzeugter Energie über die Energieverteilung und -speicherung im Fahrzeug bis hin zur smarten Energienutzung im Rahmen eines Gesamt-Energiemanagements zum Beispiel für Privathäuser oder auch Flotten. In einem jetzt vorgelegten Bluepaper Mobility analysiert der Verband die Aufgaben, die dafür noch zu erledigen sind, skizziert mögliche Lösungen und gibt Handlungsempfehlungen.

Die Elektromobilität wird dem VDE zufolge einen großen Einfluss auf das Energieversorgungssystem ausüben, da der jährliche Endenergiebedarf des Verkehrs mit 730 Terawattstunden (TWh) die gesamte derzeitige Bruttostromerzeugung von 628 TWh übersteige. Deshalb müsse bereits jetzt untersucht werden, ob der derzeit geplante Ausbau der erneuerbaren Stromerzeugungskapazitäten für die anstehende Elektrifizierung ausreiche oder ob Nachjustierungen erforderlich seien. Gleiches gelte für die Netz- und Ladeinfrastruktur, vor allem mit Blick auf Schnelladesäulen sowie technisch umsetzbare und wirtschaftlich darstellbare Konzepte.

Intelligent, interoperabel, modular, sicher

Um die Bereitschaft zum Umstieg auf Elektromobilität zu erhöhen, müssen laut VDE intelligente Zugangs- oder Bezahlsysteme entwickelt werden, die einen barrierelosen und durchgängigen Gesamtablauf gewährleisten – auch grenzüberschreitend. Die Interoperabilität von Lade- und Speichersystemen sowie eine modulare Bauweise von Speichertechnologien seien wichtige Schlüssel. Und vor allem für urbane Regionen müssten intelligente Lösungen für eine sogenannte New Mobility entwickelt werden, um das Ziel „Das richtige Verkehrsmittel, zur richtigen Zeit, am richtigen Ort“ realisieren zu können.

Mit Blick auf das vernetzte und (hoch-)automatisierte Fahren sieht der VDE noch offene Fragen beim Einsatz künstlicher Intelligenz, bei kooperativen Fähigkeiten und Netze sowie bei Sicherheit und Verkehrsmanagement. Wie bei allen digital vernetzten Lösungen sei auch im Bereich Elektromobilität die Cyber-Security eine prozessuale Herausforderung, die mit höchster Priorität zu versehen sei.

„Das technologische Potenzial zum Durchbruch der Elektromobilität in Deutschland ist vorhanden“, heißt es beim VDE. Genutzt werden könne es aber nur, wenn die Kooperation und Kollaboration der beteiligten Akteure weiter verbessert werde – statt Grabenkämpfe seien moderierte Plattformen und Akteurs-Allianzen notwendig (ph)

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert