Supply-Chain-Management

Beitragsbild: Fraunhofer IPA/Ginkgo Management Consulting

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Autonomer, grüner, komplexer, schneller und flexibler – diese Trends sehen das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA und die Unternehmensberatung Ginkgo Management Consulting beim Blick auf das Supply-Chain-Management bis zum Jahr 2040. In einer Studie hat das Team die zentrale Fragestellung untersucht, wie sich Unternehmen künftig aufstellen sollten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Reicht eine Positionierung auf Basis von Produktqualität und -preis, kurzer Lieferzeit und hoher Liefertreue in Zukunft aus? Welche weiteren innovativen und digitalen Services entlang der Supply Chain bergen neben dem physischen Produkt Wettbewerbsvorteile? Welche Bedeutung wird der Einsatz von Technologien wie Künstlicher Intelligenz oder Blockchain haben? Und wie sind Flexibilität und Widerstandsfähigkeit in der Supply Chain nachhaltig zu organisieren?

Die Studie „SCM2040 – Wie verändert sich die Logistik in der Zukunft?“ identifiziert zehn gesellschaftliche Megatrends, welche die Wertschöpfungskette wandeln werden: Individualisierung, Digitalisierung/Konnektivität, demografischer Wandel, Urbanisierung, Globalisierung, Nachhaltigkeit und Social Responsibility, Mobilität, Datensicherheit und -eigentum, Servitization sowie Wissenskultur und Informationsgesellschaft. Diese Megatrends bestimmen die vier Themenschwerpunkte der Studie: Technologie (Produktions- und IT-Technologie), Value Adding (Markterweiternde Zusatzleistungen), Control Tower (Zentrale Kollaborationsstelle) und Grüne Logistik (Ökologische Nachhaltigkeit).

Aus Sicht des Autorenteams werden die weltweiten Entwicklungen dazu beitragen, dass das Supply-Chain-Management bis 2040

  • weitgehend autonom abläuft: Fahrzeuge und Maschinen be- und entladen sich in Häfen, auf Güterbahnhöfen sowie in Postverteilzentren selbst und übernehmen die Zustellung. Sensoren und selbstlernende Algorithmen sagen voraus, wann welches Verschleißteil auszufallen droht und beschaffen rechtzeitig Ersatz: Der Mensch muss diese Prozesse nur noch planen und überwachen.
  • die Umwelt weniger belastet: Alternative Antriebe setzen sich durch und Verbraucher schicken ausrangierte Produkte zurück an den Hersteller. Dieser recycelt sie und fertigt daraus neue Ware.
  • keine Kette mehr ist, sondern ein Netz: Die Zeit der starren Wertschöpfungsketten vom Rohstoff bis zum Endprodukt ist im Jahr 2040 endgültig vorbei. An ihre Stelle tritt die vollständig digitale Smart Supply Chain, ein komplexes Netzwerk zwischen allen Beteiligten. Die Zahl der Akteure steigt, weil immer neue Güter und Dienstleistungen ausgetauscht werden.
  • schnelllebiger ist: Unternehmen wachsen innerhalb kürzerer Zeit zu bedeutenden Playern heran, verschwinden aber auch schneller wieder vom Markt.
  • flexibler ist: sich schneller an unvorhergesehene Ereignisse wie Pandemien, Kriege oder Naturkatastrophen anpasst.

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