Sonnenstrom

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Sonnenstrom vom Unternehmensdach

Im ersten Quartal 2018 haben Unternehmen in Deutschland mehr als 328 Megawatt Photovoltaik-Leistung installiert – 50 Prozent mehr als im ersten Quartal des Vorjahres. Aber wann ist eine solche Investition in Sonnenstrom sinnvoll, und was müssen Unternehmen rund um Eigenerzeugung, Eigenversorgung, Mieterstrom und Stromdirektlieferung beachten? Darüber wollen der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) und der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar) in einem gemeinsamen Faktenpapier informieren. Dieses Faktenpapier klärt den Unterschied zwischen Eigenerzeugung und Eigenversorgung, definiert die Stromdirektlieferung, stellt rechtliche und technische Besonderheiten sowie Chancen und Risiken vor und behandelt zudem auch das Mieterstrommodell nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz 2017.

Sonnenstrom und Batteriespeicher kombinieren

„Gerade der Mittelstand kann mit der eigenen Photovoltaikanlage die Energiekosten senken und zugleich einen wichtigen Beitrag für die Energiewende leisten. Das ist für die Akzeptanz der Energiewende in der Wirtschaft von nicht zu unterschätzender Bedeutung“, sagt Dr. Sebastian Bolay, Leiter des Referats ‘Strommarkt, erneuerbare Energie’ beim DIHK. Nach Umfragen des DIHK beschäftigen sich mehr als ein Drittel der Betriebe aus allen Branchen mit dem Thema Eigenerzeugung. Die Photovoltaik sei dabei die eingesetzte Technologie Nummer eins. Der BSW-Solar weist darauf hin, dass die Photovoltaik-Technologie ist im vergangenen Jahrzehnt um mehr als 75 Prozent günstiger geworden ist. Dadurch sei inzwischen in vielen Fällen selbst erzeugter Solarstrom auch für den industriellen Mittelstand preiswerter als Elektrizität vom Versorger. Stromkunden mit Lastgangmessung könnten die Wirtschaftlichkeit der Photovoltaik-Investition zudem zusätzlich steigern, wenn sie selbst erzeugten Sonnenstrom und Batteriespeicher kombinieren.

Spielregeln für das Internet der Dinge

Beitragsbild: Pixabay

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Das Internet der Dinge bringt neue Spielregeln

Einen Report zum Aufstieg des Internet der Dinge (IoT) hat jetzt das Institut für Sozialwissenschaftliche Forschung (ISF) München veröffentlicht. Der Report zeigt anhand von Forschungsergebnissen aus Deutschland und dem Silicon Valley, dass die Gestaltung des IoT kein Selbstläufer ist. Entstanden ist das Papier im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projektes „Digitale Dienstleistung in modernen Wertschöpfungssystemen: Neue Produktivitätspotenziale nachhaltig gestalten“ (digit-DL). Im Fokus des Reports stehen der Aufstieg des Internet der Dinge, seine Auswirkungen auf die Wirtschaft und die damit verbundenen Gestaltungsherausforderungen.

Das Internet der Dinge ganzheitlich betrachtet

Das Verbundprojekt digit-DL hat laut ISF seit 2013 die Digitalisierung aus einer ganzheitlichen Perspektive beleuchtet, die Geschäftsmodelle, Wertschöpfung und Innovationsstrategien umfasst. Dabei wurden den vergangenen Jahren mehrere hundert Interviews mit Strategen aus dem Management, Betriebsräten und Beschäftigten der IT-Industrie, der Automobil- und Elektrobranche sowie traditioneller Dienstleistungsbereiche geführt. Diese Interviews bilden die Basis für die Analysen der Trends, Dynamiken und Strategien der digitalen Transformation sowie der Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Außerdem enthält der Report ein von den ISF-Wissenschaftlern erarbeitetes „Referenzsystem der strategischen Gestaltungsfelder für das Internet of Things“. Dieses soll bei der Bewältigung der mit dem Aufstieg des IoT einhergehenden Herausforderung Orientierung geben. Es umfasst sechs Felder: die im IoT neu entstehenden Geschäftsmodelle, den grundlegenden Wandel in der Qualifikationsstruktur, neue Organisationskonzepte für Arbeit, die Gestaltung von Eco-Systemen durch Kooperationen auf Augenhöhe, Strategien für die Verwertung von Daten sowie die neue Interdisziplinarität zwischen Hardware und Software.

Aus Sicht der Autoren ist das Internet der Dinge mehr als ein weiterer Digitalisierungs-Hype. Vielmehr markiere es an der Schnittstelle zwischen New Economy und Old Economy einen Wendepunkt in der digitalen Transformation. Es werde zu einem ‘Game Changer’, der die Fundamente von Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändert und die Spielregeln für Geschäftsmodelle, Wertschöpfungsprozesse und Arbeit neu bestimmt.

Compredict

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Preis für WiIng-Start-up Compredict

Die Gründer der Compredict GmbH, zu denen auch Wirtschaftsingenieur Dr. Rafael Fietzek gehört, sind beim Preis ‘Digitales Start-up des Jahres’ des Bundeswirtschaftsministeriums mit dem zweiten Platz ausgezeichnet worden. Sie erhalten ein Preisgeld in Höhe von 30.000 Euro. Compredict hat eine Software entwickelt, die in Echtzeit während der Autofahrt mit den bereits im Fahrzeug vorhandenen Sensoren Informationen zur Belastung der Fahrzeugteile erhebt. Aus diesen Informationen erstellt die Software ein Nutzungsprofil und berechnet die jeweilige Rest-Lebensdauer der belasteten Fahrzeugkomponenten.

Wie Compredict mitteilt, können Autohersteller und -zulieferer mit Hilfe der Software erkennen, wie eingesetzte Fahrzeugkomponenten in der Praxis tatsächlich beansprucht werden – und dann beispielsweise mit konstruktiven Verstärkungen die Zuverlässigkeit erhöhen oder bei Überdimensionierung das Gewicht reduzieren. Autobesitzern wiederum will Compredicter ermöglichen, ausfallgefährdete Fahrzeugteile zu erkennen und gegebenenfalls vorsorglich warten zu lassen. Personenbezogene Nutzungsdaten, die beispielsweise Rückschlüsse auf an bestimmten Orten gefahrene Geschwindigkeiten zulassen, werden dem Unternehmen zufolge nicht erhoben.

Compredict bereits mehrfach ausgezeichnet

Compredict wurde mit dem Exist-Gründerstipendium gefördert und in diesem Rahmen vom Innovations- und Gründungszentrum Highest an der TU Darmstadt betreut. Der zweite Platz beim Preis ‘Digitales Start-up des Jahres’ ist nicht die erste Auszeichnung für das Gründungsteam. 2017 erhielten sie einen Hauptpreis des Gründerwettbewerbs Digitale Innovationen und den Sonderpreis Big Data. Im September 2016 waren sie zudem mit dem Johann Puch Automotive Award for Open Innovation vom Automobilzulieferer Magna prämiert worden.

Für den Preis ‘Digitales Start-up des Jahres’ können sich Jungunternehmen aus den Gründungsinitiativen des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie bewerben. Neben dem ‘Gründerwettbewerb – Digitale Innovationen’ gehören dazu Förderprogramme wie ‘Exist – Existenzgründungen aus der Wissenschaft’ oder der ‘German Accelerator’. Zudem müssen die Gründerinnen und Gründer in den vergangenen zwölf Monaten einen Mindestumsatz von 100.000 Euro erwirtschaftet haben.

Kundenmanagemrnt

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Nachholbedarf beim Kundenmanagement

Benchmarking, strategische Planung und Change Management – das sind die am häufigsten verwendeten Management-Tools in deutschen Unternehmen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie ‘Management Tools & Trends‘ des Beratungsunternehmens Bain & Company, für die mehr als 1000 Führungskräfte in Europa, Asien, Nord- und Lateinamerika befragt wurden. Europa- und weltweit steht laut Studie dagegen das Kundenmanagement auf Platz eins. Aus Sicht von Bain ist es daher kein Wunder, dass zwei von drei deutschen Managern – mehr als in anderen Ländern – die Loyalität ihrer Kunden schwinden sehen.

Die Bain-Studie attestiert deutschen Managern jedoch nicht nur Nachholbedarf beim Kundenmanagement, sondern auch bei der digitalen Transformation, die weltweit zu den wichtigsten Managementaufgaben gehöre. Im Gegensatz zu vor allem asiatischen Wettbewerbern nutzen deutsche Unternehmen laut Bain deutlich seltener innovative Tools wie Agile Management und Advanced Analytics. „Während in Asien der intelligente Umgang mit Daten mittlerweile an der Tagesordnung ist, finden sich die zukunftsorientierten Analyseverfahren hierzulande nicht einmal in den Top 10“, so die Unternehmensberatung. Agile Management beispielsweise komme in Deutschland nicht nur vergleichsweise selten zum Einsatz, sondern sorge auch für mehr Frustration als die meisten anderen Instrumente – mit Blick auf die Zufriedenheit mit den eingesetzten Managementtechniken schneide nur die Komplexitätsreduktion noch schlechter ab.

Kundenmanagement: Weltweit immer wichtiger

Change Management und Mitarbeiterbindung gehören der Bain-Studie zufolge zu den Managementtechniken, deren Bedeutung in diesem Jahr wachsen wird. Mit dem größten Zuwachs rechnet die Unternehmensberatung jedoch beim Thema Kundenmanagement. Wichtig ist für deutsche Manager auch der Bereich Mergers & Akquisitions, den sie mehrheitlich als erfolgskritischen Faktor einstufen. Auf organisches Wachstum aus dem Bestand heraus wollen sich deutsche Manager also laut Bain weniger verlassen als die ausländische Konkurrenz.

Bain-Studie Kundenmanagement

Beitragsbild: Pixelio/S. Hofschlaeger

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Start-up-Studie: Jung, dynamisch, geringes Gehalt

Die Gehälter in der deutschen Start-up-Szene haben Gehalt.de und Gründerszene Karriere in einer gemeinsamen Studie untersucht. Dafür wurden den beiden Portalen zufolge knapp 1600 Beschäftigte in jungen, meist digitalen Unternehmen zu ihrer Vergütung befragt und die Angaben zudem nach verschiedenen Parametern analysiert. Das Ergebnis der Start-up-Studie unterstreicht das gängige Bild: Die Gehaltsunterschiede zwischen der klassischen Industrie und neu gegründeten Wirtschaftsunternehmen sind groß.

Start-up-Studie zeigt Unterschiede

Der Studie zufolge verdienen Fachkräfte in der sogenannten Old Economy im Durchschnitt 57.491 Euro im Jahr – Start-ups hingegen vergüten mit 40.978 Euro jährlich. Die vertragliche Arbeitszeit ist demnach bei beiden Arbeitnehmergruppen mit 39 Stunden gleich, allerdings liege die tatsächlich geleistete Zeit in Start-ups mit 42 Stunden etwas höher. Bei den Urlaubstagen müssten Beschäftigte in Start-ups mit 27 Tagen kürzer treten als in der Industrie, wo laut Start-up-Studie 29 Tage Urlaub gewährt werden. Bei Führungskräften fällt der Gehaltsunterschied der Studie zufolge noch gravierender aus: Während leitende Beschäftigte in der Old Economy über alle Altersklassen hinweg durchschnittlich 95.797 Euro im Jahr verdienen, erhalten Führungskräfte in Start-ups ein jährliches Durchschnittsgehalt von 54.295 Euro.

Folgende Tabelle der Start-up-Studie 2018 zeigt Gehälter für unterschiedliche Berufsgruppen:Startup-StudieDie Jobaussichten in der deutschen Start-up-Szene gelten 2018 übrigens als gut. Dem jüngsten Start-up-Monitor der Unternehmensberatung KPMG zufolge planen Start-ups im Jahr 2018 mehr als 8600 Neueinstellungen – was auf mehr als sieben neue Jobs pro Start-up herausläuft. Der regionale Vergleich zeigt laut KPMG, dass Berliner Start-ups mit 14,4 geplanten Neueinstellungen gut doppelt so viele neue Jobs schaffen wollen wie die nächstplatzierten Regionen München (6,9 Neueinstellungen) und Rhein-Ruhr (6,5 Neueinstellungen).

RG Rhein-Neckar: Wirtschaft und Menschenrechte

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Menschenrechte in Unternehmen diskutiert

Von Guido Schäffer, VWI-ESTIEM Hochschulgruppe Karlsruhe

Mit der Verantwortung von Wirtschaftsunternehmen für die Achtung der Menschenrechte beschäftigte sich die VWI-Regionalgruppe Rhein-Neckar bei ihrem jüngsten Treffen in Karlsruhe. Den Beginn bildete ein interaktiver Vortrag über die Leitprinzipien, welche die UN schon 2011 in einer Resolution verabschiedete. Nachdem die einzelnen Teilnehmer ihre Vorstellungen von solchen Leitprinzipien für den Umgang mit Beschäftigten in Unternehmen geschildert hatten, stellte Wirtschaftsingenieurin Dr. Gabriele N. Alpers vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT) zunächst die Hauptprinzipien vor (Protect, Respect und Remedy). Nach dieser Einführung in das Thema erläuterte Prof. Dr. Artur Wollert der Gruppe die Art der Umsetzung dieser Prinzipien in Deutschland. Im Mittelpunkt standen hier die Schutzpflicht des Staates, die Erwartungshaltung der Bundesregierung an die unternehmerische Sorgfalt, die Unterstützung bei der Umsetzung durch den Staat sowie das Monitoring der gesamten Prozesse.

Menschenrechte als Teil der sozialen Verantwortung

Einen insgesamt 42 Seiten umfassenden Nationalen Aktionsplan zu Wirtschaft und Menschenrechten (NAP) hat die deutsche Bundesregierung am 21. Dezember 2016 verabschiedet. Zuvor hatte die EU-Kommission im Zusammenhang mit ihrer Strategie zur sozialen Verantwortung der Unternehmen (CSR) alle Mitgliedsstaaten aufgefordert, solche Nationalen Aktionspläne zur Umsetzung der UN-Leitprinzipien zu entwickeln. Wie Artur Wollert bei seinem Vortrag betonte, profitiert die Gesellschaft jeden Tag von diesen Prinzipien und deren Umsetzung, gleichzeitig ist der Aktionsplan jedoch weitestgehend unbekannt. Umso wichtiger sei es daher, potenziellen Führungskräften schon früh diese Prinzipien verständlich zu machen und so für eine kontinuierliche Durchsetzung und Verbesserung der Rechte der Beschäftigten zu sorgen.

Wie vielfältig Wirtschaft und Menschenrechte ineinandergreifen, hat Artur Wollert unter anderem in seinem Text „Wirtschaft und Menschenrechte – Forderungen an die Unternehmen und die Personalverantwortlichen“ geschildert. Demnach trägt eine werteorientierte Unternehmensführung zur Wertsteigerung und zur Überlebensfähigkeit des Unternehmens bei. Den Menschen im Unternehmen kommt dabei eine zentrale Rolle zu, so Wollert, denn die vereinbarten Werte und Normen werden durch Menschen umgesetzt. Wollert erinnert hier an die These des früheren Deutsche-Bank-Managers Alfred Herrhausen: „Ohne Wirtschaftlichkeit schaffen wir es nicht, ohne Menschlichkeit ertragen wir es nicht.“

Für Themenfeld sensibilisiert

Mit ihren Vorträgen gelang es Gabriele N. Alpers und Artur Wollert, die Teilnehmer des Regionalgruppentreffen für das spannende Themenfeld Wirtschaft und Menschenrechte zu sensibilisieren, so dass diese sich nun kritischer mit Problemen in diesem Kontext auseinandersetzen können. Als Dankeschön überreichte der neue Vorstand der Hochschulgruppe Karlsruhe den beiden Vortragenden den „Wein des Jahres der HG“.

RG Rhein-Neckar: Wirtschaft und Menschenrechte

 

Studie Innovationsideen

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Innovationsideen: Die meisten scheitern

Eine Flopquote von 95 Prozent – das attestieren Wissenschaftler des Instituts für angewandte Innovationsforschung (IAI) an der Ruhr-Universität Bochum den Neuproduktideen technologieorientierter Unternehmen. Und von den Innovationsideen, die es bis zur Markteinführung schaffen, wird nur jede zweite zum Markterfolg. Das sind Ergebnisse der vom Bundesforschungsministerium geförderten empirischen Studie „FuE-Management: Mehr aus knappen Innovationsressourcen machen“. Als Hintergrund nennen die Wissenschaftler vor allem „eine häufig falsch verstandene Kundenorientierung“: Die Vermutung, was der Kunde (ge)brauchen können müsste, ersetze nicht echte Innenkenntnis der An- und Verwendungsbedingungen der Kunden. In diesem Sinne werde der Faktor ‘Kunde’ für die Suche nach neuen Innovationsimpulsen jedoch nur bei 38 Prozent der befragten Unternehmen einbezogen.

Innovationsideen greifen oft zu kurz

Den Studienautoren zufolge schätzen selbst viele Forscher und Entwickler in den befragten 370 technologieorientierten Unternehmen das eigene Innovationsportfolio als begrenzt zukunftsfähig ein. Rund 75 Prozent sind demnach überzeugt, zu wenig aus den Möglichkeiten ihres Unternehmens zu machen; 57 Prozent bemängeln die strategische Ausrichtung der eigenen Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten. Als Hauptgründe nennen die Befragten das hektische, eher kurzfristig ausgerichtete Tagesgeschäft sowie zu geringe Budgets, aber auch mangelnde Orientierung wird als Ursache angeführt. Neben dem strategischen Bereich haben die Studienautoren auch Probleme im operativen Bereich festgestellt: zu viele Projekte gleichzeitig, zu langwierige Entscheidungen, zu wenig Personal, überlastete Schlüsselpersonen.

Die Bochumer Innovationsforscher haben eigenen Angaben zufolge in ihrer Studie Lösungswege für Unternehmen ausgearbeitet. Dabei sei aber nicht nur eine Steigerung von Effizienz das Ziel. Vielmehr warnen die beiden wissenschaftlichen Leiter der Studie, die Professoren Bernd Kriegesmann und Friedrich Kerka, vor einer einseitigen Ausrichtung auf kurzfristige Ziele – denn dann bestehe „die Gefahr, hocheffizient das Falsche zu machen und Zukunftsfelder zu übersehen“.

Studie Innovationsideen

medizinisches Cannabis

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Mit Cannabis in die Selbstständigkeit

Unabhängiger Großhändler und Importeur von medizinischem Cannabis und cannabisbezogenen Arzneimitteln für den vollversorgenden Großhandel und Apotheken in Deutschland – das ist das Konzept hinter Cansativa. Gegründet wurde das Start-up mit Sitz in Frankfurt am Main von dem Mediziner Dr. Hermann-Josef Sons und seinen Söhnen, Rechtsanwalt Jakob Sons und Wirtschaftsingenieur Benedikt Sons. Seit Jahresbeginn ist Cansativa zur Teilnahme am Betäubungsmittelverkehr zugelassen. Das inhabergeführte Familienunternehmen versteht sich als verlässlicher Partner für Apotheken in ganz Deutschland und will mit einem professionellen Logistikpartner sicherstellen, dass dringend benötigte Arzneimittel über Nacht bei den Apotheken verfügbar werden – medizinisches Cannabis ist seit dem 1. März 2017 in Deutschland verschreibungsfähig.

Cannabis von etablierten pharmazeutischen Herstellern

Wie Benedikt Sons gegenüber lokalo24 erläuterte, vertreibt Cansativa fertig verarbeitetes medizinisches Cannabis aus den Niederlanden in Blütenform. Diese seien zuvor bereinigt, teils bestrahlt und getrocknet worden. „Unsere Arzneimittel entsprechen dabei den gesetzlichen Qualitätsstandards und stammen von etablierten pharmazeutischen Herstellern. In einem weiteren Schritt, nach Erteilung der arzneimittelrechtlichen Erlaubnis zur Einfuhr von Waren aus Nicht-EU-Staaten, möchten wir unser Produktportfolio ausweiten“, so der Wirtschaftsingenieur. „Cansativa fußt auf einem positiven Business Case, das heißt einer profitablen Geschäftsidee. Cansativa handelt aber gleichermaßen aus Überzeugung: aus Überzeugung, schwer kranken Menschen zu helfen. Wir halten es dabei aber auch für notwendig, dass die Politik, Ärzteschaft und Apotheker über den richtigen Gebrauch von medizinisches Cannabis informieren, beraten und über Risiken aufklären.“

Wie der aktuelle APOkix des IFH Köln zum Thema Cannabis zeigt, nimmt die Anzahl konkreter Bedarfsfälle in deutschen Apotheken weiter zu – und auch die Probleme aufgrund von Lieferengpässen. Damit der Erlass des Gesetzes auch zukünftig die intendierten positiven Möglichkeiten für Patienten eröffnet, sind aus Sicht der Apotheker die Sicherstellung der Versorgung auf der einen und die Weiterbildung des pharmazeutischen Personals auf der anderen Seite erforderlich.

DIN-Connect

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Ideenwettbewerb DIN-Connect gestartet

DIN und VDE|DKE haben die dritte Auflage ihres Förderprogramms DIN-Connect gestartet. Der Ideenwettbewerb richtet sich vor allem an Start-ups und KMU. Wie die Initiatioren mitteilen, werden für DIN-Connect innovative Projekte aus folgenden Bereichen gesucht: Kreislaufwirtschaft, Smarte Technologien & Dienstleistungen, Industrie 4.0, Innovative Arbeitswelt, Ageing Societies, Infomationstechnik, Innovative Materialien sowie Sicherheit in der Elektrotechnik. DIN-Connect soll Unternehmen dabei unterstützen, ihre Innovationen in die Normung und Standardisierung zu überführen, und ihnen so einen schnelleren Marktzugang ermöglichen.

Die Bewerbungsphase läuft bis zum 30. September 2018, in dieser Zeit können Unternehmen ihre Projektideen mit Normungspotenzial einreichen – vorzugsweise soll es um DIN SPEC (PAS) beziehungsweise VDE-Anwendungsregeln gehen. Die Ideeneinreichung läuft der Ausschreibung zufolge komplett online über die Innovationsplattform von DIN-Connect, die den kompletten Innovationsprozess vom Anlegen der ersten Idee bis zur Übermittlung der finalen Projektskizze unterstützt.

Am 8. November 2018 findet dann eine Pitch-Veranstaltung in Berlin statt, bei der die Teilnehmer ihre Ideen einem größeren Publikum präsentieren. Parallel sollen sich die einreichenden Start-ups und KMU mit erfahrenen Normern vernetzen und frühzeitig über Möglichkeiten austauschen können, wie sich Innovationen in die Normung und Standardisierung einbringen lassen. Die Gewinner werden laut DIN und VDE|DKE am 31. Januar 2019 bekannt gegeben; die Förderhöhen betragen 10.000 Euro, 20.000 Euro und 35.000 Euro. Im März 2019 soll dann die Arbeit an den geförderten Projekten beginnen.

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Künstliche Intelligenz: Kollege Roboter

Wie Roboter, künstliche Intelligenz und Digitalisierung die Arbeitswelt verändern, hat jetzt der automatica Trend Index 2018 untersucht. Grundlage ist eine repräsentative Befragung von jeweils 1000 Arbeitnehmern in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, den USA, China und Japan. Dass Kollege Roboter den Menschen gesundheitsschädliche Arbeiten abnimmt oder an ihrer Stelle mit gefährlichen Werkstoffen hantiert, bewerten demnach die Beschäftigten rund um den Globus überwiegend positiv. Außerdem erwarten die meisten, dass in der Arbeitswelt der Zukunft Mensch-Roboter-Teams die Fertigung verbessern, indem menschliche Talente mit den Stärken der Robotik kombiniert werden. Sorgen machen sich viele allerdings um die eigene Ausbildung, um mit dem Tempo der Arbeitswelt 4.0 Schritt halten zu können.

Künstliche Intelligenz – ein irreführender Begriff?

Die in Deutschland befragten Beschäftigten begegnen der Umfrage zufolge dem Kollegen Roboter ebenfalls aufgeschlossen. 62 Prozent sehen demnach künstliche Intelligenz als Technologie, mit der Maschinen zu besseren Assistenten am Arbeitsplatz werden. Und nach Meinung von 60 Prozent wird der Einsatz von Maschinen, die dank künstlicher Intelligenz Aufgabenstellungen eigenständig bearbeiten können, den Arbeitsplatz bereichern. Insbesondere die intelligente Steuerung über Sprachbefehle oder Touchpads werde es Menschen leichter machen, der Maschine neue Aufgaben zu geben (70 Prozent). Die sozialen Fähigkeiten von Menschen sei mit digitalen Helfern allerdings nicht zu ersetzen (78 Prozent). Übrigens halten etwa 60 Prozent der Befragten den Begriff ‘künstliche Intelligenz’ für irreführend, weil eine Maschine nicht wie ein Mensch intelligent lernen oder autonom handeln könne.

„Maschinen werden künftig nicht nur Aufträge ausführen, auf die sie programmiert sind. Sie werden in der Lage sein, die Fragen der menschlichen Kollegen zu verstehen, zu beantworten und auf Gesten zu reagieren“, sagt Junji Tsuda, Präsident des Weltroboterverbands. Im nächsten Schritt gelte es, Maschinen die Arbeitsschritte eines Menschen antizipieren zu lassen, beispielsweise um Hindernisse schon im Vorfeld zu erkennen und aus dem Weg zu räumen.

Wie Experten von IBM Watson, USU Software, Siemens und Google die Auswirkung künstlicher Intelligenz auf die Arbeitswelt einschätzen, zeigt folgendes Video.