Kanutour RG Rhein-Neckar

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RG Rhein-Neckar auf Kanutour

Unter dem Motto „Erlebnisse finden draußen statt“ stand das jüngste Treffen der VWI-Regionalgruppe Rhein-Neckar. An der Slipanlage in Hirschhorn warteten drei knallrote Kanus von Outdoor-Events und Kanuverleih Neckargemünd auf die Teilnehmer. Und in den kommenden Stunden drehte sich alles um die Themen Outdoor, mobile Trinkwasseraufbereitung und Essen für unterwegs – begleitet von dem Blog „Erlebnissefindendraussenstatt.de“ und versorgt durch Produkte der Katadyn-Group. Bei ihrer Kanutour, zu der die RG Rhein-Neckar auch die RG Stuttgart-Ulm eingeladen hatte, mussten die Teilnehmer rund zwölf Kilometer von Hirschberg nach Neckargemünd bewältigen und dabei das Wasserkraftwerk Neckarsteinach als einziges Hindernis überwinden. Mit von der Partie war unter anderem Matthias Maroske als Sprecher der RG Stuttgart-Ulm und Mitglied des Vorstands.

Kanutour durch beeindruckende Landschaft

Zur Vorbereitung gab es eine ausführliche Einweisung in die Routenführung und Paddeltechnik durch den Veranstalter und als Zwischenverpflegung ein paar Snacks von Trek’n Eat. Und dann ging es los zur Kanutour auf dem Neckar – durch eine beeindruckende Landschaft und mit vielen neuen Perspektiven auf das Flussufer und die zahlreichen Burgen. Bei Neckarhausen kreuzt eine Hochseilgierfähre. Diese verbindet die beiden Bundesländer Baden-Württemberg und Hessen, die beiden Landkreise Rhein-Neckar-Kreis und Kreis Bergstraße und die beiden Orte Neckarhausen und Neckarhäuserhof sowie die umliegenden Orte und Gemeinden. Hier war etwas Achtsamkeit gefragt, wollte man nicht von einem historischen Denkmal baden geschickt werden. Noch mehr Aufmerksamkeit erzeugten immer wieder passierende Frachtschiffe, besonders bei zwei entgegen kommenden Schiffen in Kurven wurde es spannend. Viel schaukliger wurde es bei überholenden Sportbooten. Zwar waren die Sportboot-Kapitäne so nett abzustoppen, die nachlaufende Welle sorgte dennoch für den ein oder anderen wackeligen Moment.

In Neckarsteinach hieß es dann anpacken, als das Kanu samt Beladung einmal um die Staustufe getragen werden musste. Zwar gab es einen Transportwagen – aber auch etwa acht Kanus, die gleichzeitig umgesetzt werden sollten. Da erschien Tragen das geringere Übel. Außerdem hatten alle Teilnehmer so gleich noch eine aktive Pause und konnten die einseitige Belastung durch das Rudern mit Kanuschleppen ausgleichen. Nach der Schleuse ging es weiter an den drei Burgen Kirchenbrunnen, Hinterburg und Burg Schadeck (auch Schwalbennest genannt) vorbei, bevor mit dem Ausstieg an der Friedensbrücke in Neckargemünd das Ziel erreicht wurde.

Wasser aufbereiten, effizient kochen

Nach einer kurzen Verschnaufpause kam der entspannte Teil der Veranstaltung. Zunächst erfuhren die VWIler, was eine echte 360° Outdoor-Kitchen bedeutet. Und da die trocken verpackten Mahlzeiten auch irgendwie essbar gemacht werden mussten, gab es einen Crash-Kurs in mobiler Trinkwasseraufbereitung. Beim Kochen selbst kamen dann Töpfe für besonders energieeffizientes Kochen zum Einsatz. Wie wenig Gas und damit Zeit zum Kochen tatsächlich notwendig ist, wurde dann mit positiver Überraschung festgestellt, als der erste Topf nach wenigen Minuten überkochte. Wie für Ingenieure nicht unüblich, wurde dieses Phänomen auch gleich fachkundig diskutiert – mit dem Ergebnis, dass Kochtöpfe zu Hause nicht über die speziellen Wärmtauscher verfügen und auch Fläche und Wasservolumen eine entscheidende Rolle spielen. Am Ende des Tages war es jedenfalls jedem gelungen, sein Essen zuzubereiten und auch ordentlich satt zu werden – ein wohlverdient Abschluss einer langen Kanutour an einem heißen Sommertag.

Nikolai Setzer, Continental

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Sommerinterview: Nikolai Setzer, Continental

Nikolai Setzer ist Vorstand der Continental AG und neben der Division Reifen zusätzlich zuständig für den Bereich Einkauf Konzern. Setzer hat an den Universitäten Darmstadt und Bordeaux Wirtschaftsingenieurwesen studiert.

Herr Setzer, warum haben Sie Wirtschaftsingenieurwesen studiert?
Ich habe mich für ein Studium des Wirtschaftsingenieurwesens an der Universität Darmstadt entschieden, da mich die beiden wesentlichen Bereiche des Studiums interessierten, also sowohl die technische Seite als auch die Wirtschaftswissenschaften. Die Interdisziplinarität dieses Faches hat mich einfach fasziniert.

Welche Skills, die Sie im Studium erlernt haben, waren für Ihren Werdegang besonders wichtig?
Einige Fähigkeiten aus dem Studium haben mir später im Job sehr geholfen: Die Mischung aus technischen sowie kaufmännischen Grundlagen, das analytische Denken, eigenständiges Lernen und der Teamspirit. Außerdem lernte ich kulturelles Verständnis durch mein Auslandsstudium in Bordeaux, Frankreich.

Was bedeutet für Sie als Wirtschaftsingenieur der Faktor Interdisziplinarität?
Die Fähigkeit, interdisziplinär zu arbeiten, stellt für mich die herausragende Eigenschaft des Wirtschaftsingenieurs dar. Dies gilt sowohl im Studium als auch im Beruf, wo in vielfältigen Teams jeden Tag Interdisziplinarität gefordert und gefördert wird. Nehmen Sie unsere Forschungsabteilung in Hannover-Stöcken als Beispiel: Hier arbeiten Ingenieure, Ökonomen, Naturwissenschaftler, und viele weitere Absolventen aus unterschiedlichen Disziplinen aus 60 Nationen Hand in Hand an neuesten Technologien. Darauf sind wir sehr stolz.

Sind aus Ihrer Sicht Absolventen und Professionals mit einem weiten Horizont momentan besonders gefragt?
Aus meiner Sicht war dies schon seit langem so und das wird sich auch so schnell nicht ändern, denn eine breite fachliche Aufstellung, gepaart mit fundierter Detailkenntnis in einem Schwerpunktbereich, wird immer gefragt sein.

Was raten Sie Wirtschaftsingenieuren, die in Ihrer Branche Fuß fassen wollen?
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass es sich lohnt, möglichst in einem technischen Bereich zu starten und dort die ersten Erfahrungen zu sammeln. Denn während der Wechsel in kaufmännische Tätigkeiten eigentlich immer möglich ist, wird es andersherum deutlich schwieriger. Und solche Wechsel von kaufmännische in technische Berufe sind sehr selten anzutreffen in der Praxis.

Stichwort Digitalisierung: Wo sehen Sie für Ihre Branche sowie für Ihren konkreten Arbeitsbereich die Potenziale, aber auch die Herausforderungen?
Ich sehe hier großes Potenzial, sowohl nach innen als auch nach außen: Durch die interne Digitalisierung gelingt es uns, einen Transparenz- sowie Effizienzschub im Unternehmen zu generieren. Extern verhilft uns die Digitalisierung dazu, unser Portfolio durch neue Verkaufskanäle sowie neue digitale Produkte zu erweitern und dadurch die Wertschöpfung für unsere Kunden zu erhöhen. Bei Continental nennen wir das Servitization, wenn wir zusätzlich zu Produkten und Systemen einen Service mit Mehrwert anbieten. Als größte Herausforderungen der Digitalisierung empfinde ich es, die richtigen neuen Technologien effizient zu integrieren und schnell genug wertschöpfende Produkte in den Markt zu bringen. Der Faktor „Time to Market“ ist essenziell im Zeitalter der Digitalisierung.

 

In den Sommerinterviews befragt der VWI in loser Folge Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen, die wichtige Positionen in Industrie und Lehre innehaben, zu ihrem Blick auf das Berufsbild.

AutoTruck Logistikzentren

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Autonom fahrende Lkw für Logistikzentren

Im Verbundprojekt AutoTruck will das Fraunhofer-Institut für Verkehrs- und Infrastruktursysteme IVI zusammen mit der Industrie Technologien für autonom fahrende Lkw in Logistikzentren entwickeln. Die Vision ist, dass der Fahrer nicht mehr den Lkw zur Beladerampe fahren, dort auf Be- oder Entladung warten und danach den Laster auf dem Parkplatz abstellen muss – statt dessen soll er bereits am Tor zum Betriebshof aussteigen und den Rest dem Lkw überlassen können, der dann selbständig die Laderampe anfährt, dort so lange wie nötig wartet und sich anschließend selbst auf dem Parkplatz abstellt. Die Technologien, die im Projekt AutoTruck entstehen, werden dem Fraunhofer IVI zufolge auf dem Betriebshof des Partners Emons Spedition GmbH demonstriert und weiterentwickelt.

Kernstück der Fraunhofer-Entwicklung ist ein Online-Leitstand namens HelyOS (Highly efficient online yard operating system), der über einen normalen Internet-Browser weltweit bedienbar ist. Die Fahrzeuge werden auf einer digitalen Landkarte im Internet dargestellt, bei Bedarf überblendet mit Karten aus einem Vermessungsbüro. Im Leitstand kann der Mitarbeiter dann nicht nur sehen, wo sich die einzelnen Fahrzeuge befinden, sondern diese auch überwachen und Status-Informationen wie Akku-Füllstand, Beladezustand und ähnliches abrufen. Zudem kann er mit Hilfe der Live-Manöverplanung TruckTrix Missionen und Arbeitsaufträge an die Fahrzeuge schicken. TruckTrix berechnet den vollständigen Weg, den der Lkw fahren soll, und berücksichtigt dabei nicht nur die Geometrie des Fahrzeugs, sondern auch feste Hindernisse und die Bahnen der anderen autonom fahrenden Fahrzeuge. Die berechneten Wege werden dann an die Lkw geschickt, wo elektrische Steuerelemente und Regelalgorithmen dafür sorgen, dass die Soll- und die Ist-Positionen stets übereinstimmen. Das Ortungssystem des Partners Götting KG bestimmt dafür fortlaufend, wo sich der Lkw in der Automatisierungszone befindet.

Logistikzentren als ideale Automatisierungszonen

Aus Sicht der Forschenden sind räumlich abgegrenzte Gebiete wie beispielsweise Logistikzentren und andere Betriebsgelände von Firmen ideale Testfelder für das autonome Fahren: Die Fahrzeuge benötigen keine Straßenzulassung, der Verkehr ist überschaubar, die Verkehrsteilnehmer sind informiert und Unbefugte haben keinen Zutritt. Zudem könne man in solchen sogenannten Automatisierungszonen selbstfahrende Fahrzeuge besser kontrollieren, und die Geschwindigkeiten seien mit maximal 15 bis 20 Stundenkilometern deutlich niedriger als im Straßenverkehr.

Speziell für die Betreiber von Betriebshöfen. Logistikzentren etc. können sich aus Sicht der Forschenden zudem durch die autonom fahrenden Fahrzeuge zahlreiche Vorteile ergeben. Die Unternehmen könnten durch die Arbeitserleichterung dem demografischen Wandel begegnen, die Fahrzeuge könnten Tag und Nacht agieren, und sie würden weniger Fehler machen, was die Unfallzahlen ebenso senke wie die Kosten.

3D-Druck

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3D-Druck: UBA-Studie zu Chancen und Risiken

Eine umweltbezogene Perspektive ist das Ziel des Trendberichts „Die Zukunft im Blick: 3D-Druck“, den Adelphi und das Institut für Innovation und Technik im Auftrag des Umweltbundesamts (UBA) erstellt haben. Darin geht es um die Chancen, aber auch um die Risiken der neuen Technik.

Zu den Chancen zählt demnach insbesondere der Beitrag zur Ressourceneffizienz: Gerade bei der Produktion sehr individueller Formen können den Autoren zufolge erhebliche Mengen an Material eingespart werden. Im 3D-Druck könnten zudem besonders komplexe Leichtbaustrukturen realisiert werden – durch das geringere Gewicht von Fahrzeug- oder Flugzeugteilen werde weniger Kraftstoff verbraucht und Treibhausgasausstoß reduziert. Durch die unkomplizierte Herstellung von Ersatzteilen ermögliche oder beschleunige der 3D-Druck zudem Reparaturen, die das Leben von Werkzeugen oder Produkten verlängern. Im privaten Bereich ermögliche der 3D-Druck neue Recyclingkonzepte, vor allem bei Kunststoffen. Und in ferner Zukunft könnten sogar Nahrungsmittel mit dem Verfahren hergestellt werden – zum Beispiel veganes Fleisch.

3D-Druck: Verfahrensabhängige Ökobilanz

Als Risiken nennen die Studienautoren mehrere durch 3D-Druck entstehende Belastungen, beispielsweise den hohen Energieverbrauch und Schadstoffe wie Feinstaub, VOC oder Nanopartikel in Innenräumen. Zudem belaste die Gewinnung der Rohstoffe für die Druckmaterialien und deren Herstellung die Umwelt, unter anderem über die Beanspruchung von Naturraum sowie diffuse Nähr- und Schadstoffeinträge. Belastungen entstehen demnach auch durch die Toxizität der Materialien und die teils mangelnde Recyclingfähigkeit.

„Die Ökobilanz 3D-gedruckter Objekte ist verfahrensabhängig und wird von unterschiedlichen Faktoren beeinflusst“, so das Fazit von Stephan Richter vom Institut für Innovation und Technik: „Wenn die Potenziale des 3D-Drucks optimal genutzt würden, könnte dieser bei der Transformation des bisherigen Wirtschaftssystems hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft eine wichtige Rolle spielen.“

Bernd Leukert SAP

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Sommerinterview: Bernd Leukert, SAP

Bernd Leukert ist SAP-Vorstand mit globaler Verantwortung für die Entwicklung und Auslieferung der Produkte des SAP-Portfolios. Zudem leitet er strategische Innovationsinitiativen, erschließt gemeinsam mit der Entwicklungs- und der Vertriebsorganisation neue Wachstumsmöglichkeiten und ist außerdem für User Experience und Design der Benutzeroberflächen von SAP-Software verantwortlich. Neben seiner Tätigkeit für SAP ist Leukert Mitglied der Aufsichtsräte des Deutschen Forschungszentrums für Künstliche Intelligenz (DFKI), der Bertelsmann SE & Co. KGaA und der TomTom N.V., Mitglied des Market Strategy Board der Internationalen Elektrotechnischen Kommission und Leiter des Lenkungskreises der Plattform Industrie 4.0 der deutschen Bundesregierung. Leukert hat an der Universität Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen studiert.

Herr Leukert, warum haben Sie Wirtschaftsingenieurwesen studiert?
Mich hat die Verknüpfung von technischen und wirtschaftswissenschaftlichen Fragestellungen gereizt. Manchmal wurde ich für meine Studienwahl belächelt – von wegen ein Wirtschaftsingenieur könne ja nichts richtig, weder Wirtschaft noch Technik. Spätestens aber mit der Digitalisierung und der vernetzten Produktion entstehen ganz neue Geschäftsmodelle. Und es ist der Wirtschaftsingenieur, der technisches Wissen und kaufmännische Kenntnis vereint, um aus technischen Veränderungen neue Dienstleistungen und Angebote zu entwickeln.

Welche Skills, die Sie im Studium erlernt haben, waren für Ihren Werdegang besonders wichtig?
Viele Fragestellungen in Unternehmen spielen sich genau an der Schnittstelle zwischen Technik und Wirtschaft ab. Dabei unterscheidet sich das Denken in den technischen Fachgebieten von dem Denken in der Betriebswirtschaft stark – der ständige Perspektivenwechsel, den man während des Studiums einnehmen musste, hilft mir heute noch, einen konkreten Sachverhalt zu analysieren, ohne den Überblick über das große Ganze zu verlieren.

Was bedeutet für Sie als Wirtschaftsingenieur der Faktor Interdisziplinarität?
Ich bin überzeugt, dass Unternehmen nur dann erfolgreich sein können, wenn unterschiedliche Denk- und Sichtweisen zusammenkommen. So entsteht eine hohe Innovationskraft – und letztlich vielleicht der entscheidende Wettbewerbsvorteil. Bei der SAP setzen wir seit 2004 erfolgreich Design Thinking ein: eine Vorgehensweise, mit der man Bedürfnisse von Menschen oder Unternehmen verstehen und für diese Bedürfnisse innovative Lösungen entwickeln kann. In einem iterativen Prozess kommen unterschiedliche Disziplinen zusammen und entwickeln gemeinsam Lösungen für konkrete Geschäftsszenarien.

Sind aus Ihrer Sicht Absolventen und Professionals mit einem weiten Horizont momentan besonders gefragt?
Natürlich ist es hilfreich, einen weiten Horizont zu haben. Das gilt sowohl für Absolventen als auch für Professionals. Die Breite des Wissens bietet das passende Fundament, um für sich selbst zu entscheiden, welcher Bereich für die eigenen Ziele und Ambitionen der richtige ist. Dadurch hat man einen guten Überblick und Einblick über sowie in viele Themen, was für eine spätere Spezialisierung entsprechend hilfreich ist. Es ist dann ratsam, sich entsprechend dem Feld, in dem man arbeiten möchte, ab einem gewissen Punkt in eine Richtung zu spezialisieren. Das erhöht nochmal die Chancen, eine Position in dem Bereich zu finden, in dem man auch tätig sein möchte.

Was raten Sie Wirtschaftsingenieuren, die in Ihrer Branche Fuß fassen wollen?
Für Wirtschaftsingenieure, wie übrigens auch für alle anderen Fachrichtungen gilt: Folgen Sie Ihrer Leidenschaft. Es ist wichtig, wenn man in unserer Branche arbeiten möchte, sich auch mit den Themen und Fertigkeiten auseinanderzusetzen, die im Markt aktuell gefragt sind. Dann eine Position zu finden, bei der die eigenen Fähigkeiten einen Mehrwert für das jeweilige Unternehmen bieten und auch die Anforderungen der jeweiligen Stelle erfüllt werden, wäre ideal. Gleichzeitig wäre es vorteilhaft, beispielsweise über Praktika, Unternehmen kennenzulernen und festzustellen, welcher Arbeitgeber für einen das passende Umfeld bietet, um sich darüber hinaus weiterzuentwickeln. Nutzen Sie die Chance, ein bis zwei Fächer aus dem Bereich Informatik zu besetzen. Durch die Digitalisierung ist ein Basiswissen in Informatik sowohl in der IT-, aber auch in allen anderen Branchen von großem Vorteil.

Stichwort Digitalisierung: Wo sehen Sie für Ihre Branche sowie für Ihren konkreten Arbeitsbereich die Potenziale, aber auch die Herausforderungen?
Die Digitalisierung verändert grundlegend die Art und Weise, wie wir produzieren, konsumieren, arbeiten und leben. Wir sehen viele Beispiele, in denen Unternehmen, unabhängig von ihrer Branche, konkret an der Digitalisierung ihrer Wertschöpfungsketten arbeiten, bisherige Produktivitätsgrenzen steigern und neue Geschäftsmodelle implementieren. Oft haben aber gerade kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) die Digitalisierung zwar als Thema erkannt, es fehlt aber ein klarer Plan, es auf die eigene Situation zu übertragen. Dabei bieten horizontal integrierte Wertschöpfungsketten über Unternehmensgrenzen hinweg auch für KMU die Chance, am digitalen Wandel teilzuhaben. Ziel der Plattform Industrie 4.0, deren Lenkungsausschuss ich momentan vorsitze, ist es, Digitalisierung in der Breite und vor allem in der Praxis umzusetzen, Nutzen daraus zu ziehen, Netzwerke aufzubauen und weiter zu lernen. Großen Handlungsbedarf sehen wir hier vor allem in der Unternehmensorganisation und der Neugestaltung der Arbeit sowie in nötigen Regelungen und Standards für die Digitalisierung, sei es rechtlich, in den Interoperabilitätsstandards, bei der Sicherheit der Systeme oder beim Thema Arbeit.

 

In den Sommerinterviews befragt der VWI in loser Folge Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen, die wichtige Positionen in Industrie und Lehre innehaben, zu ihrem Blick auf das Berufsbild.

Kurswechsel des Chefs

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Wann ändern neue Chefs den Kurs?

Wenn sie ihren Vorgängern gleichen – so eine Studie der TU München, die mit dieser Aussage der gängigen Lehrmeinung widerspricht. Bislang war die Wirtschaftswissenschaft davon ausgegangen, dass Managerinnen und Manager ähnlich handeln, wenn ihr beruflicher und demografischer Hintergrund ähnlich ist. Der Studie der TU München zufolge ändern jedoch Chefs umso eher Kurs und Strategie des Unternehmens, je ähnlicher neu berufene Vorstandsvorsitzende ihren Vorgängerinnen oder Vorgängern sind. Als Grund nennen die Wissenschaftler das Abgrenzungsbedürfnis der neuen Vorsitzenden. Der Effekt sei besonders stark ausgeprägt, wenn die vorherigen Chefs in den Aufsichtsrat gewechselt seien. Wenn diese dagegen aus dem Amt gedrängt worden seien, falle der Kurswechsel weniger stark aus.

Prof. Dr. Thomas Hutzschenreuter vom Lehrstuhl für Strategic and International Management hat für die Studie gemeinsam Kollegen rund 180 Wechsel des Vorstandsvorsitzes von rund 80 deutschen Unternehmen aus DAX, MDAX oder TecDAX im Zeitraum von 1985 bis 2007 analysiert. Um festzustellen, wie ähnlich sich Vorgänger und Nachfolger sind, betrachteten die Wissenschaftler die Funktionen und Branchen ihrer bisherigen Tätigkeiten sowie Nationalität und Alter. Als Indikator für das Ausmaß eines Strategiewechsels untersuchten die Studienautoren, ob die Vorstandschefs innerhalb von zwei Jahren nach Amtsantritt Geschäftseinheiten verkauften, die von ihren Vorgängerinnen und Vorgängern geschaffen worden waren.

Chefs wollen sich mit eigenem Handeln unterscheidbar machen

„Vorstände werden unausweichlich mit denjenigen verglichen, die vorher an der Spitze standen“, sagt Hutzschenreuter. „Da niemand in dieser Position als austauschbar gelten will, entsteht das Bedürfnis, sich mit eigenem Handeln unterscheidbar zu machen. Dieser Drang ist größer, wenn es kaum biografische Merkmale gibt, mit denen man sich abgrenzen kann.“ Wie das Forscherteam weiter mitteilt, wurde der psychologische Effekt, den die Studie zeigt, bislang bei der Erforschung der Führungswechsel nicht beachtet. Die Erkenntnisse könnten jedoch künftig eine wichtige Entscheidungsgrundlage für die Nachfolgeregelung in börsennotierten Unternehmen sein.

Aus Hutzschenreuters Sicht könnten weitere Studien untersuchen, ob die Verhaltensweisen auch in anderen Ländern und in anderen Unternehmensformen auftreten. In Familienunternehmen beispielsweise könne die Motivation besonders groß sein, mit einem neuen Kurs aus den Fußstapfen von Mutter oder Vater zu treten.

Cybersicherheit

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Menschen für Cyber-Sicherheit entscheidend

Der Mensch ist beim Thema Cyber-Sicherheit der Schlüsselfaktor. Das zeigt eine Befragung des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). Demnach würde jeder sechste Mitarbeiter auf eine gefälschte E-Mail der Chefetage antworten und sensible Unternehmensinformationen preisgeben – dabei seien beispielsweise Informationen über Zuständigkeiten im Unternehmen, zur Zusammensetzung von Abteilungen, internen Prozessen oder Organisationsstrukturen für Cyber-Kriminelle wertvolle Grundlage zur Vorbereitung von gezielten Angriffen auf das Unternehmen.

Viele Beschäftigte bei Cyber-Sicherheit passiv

58 Prozent der vom BSI befragten Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer hören sich selbst aktiv zum Thema Cyber-Sicherheit am Arbeitsplatz um, so ein weiteres Ergebnis der Befragung. Die übrigen werden demnach nicht selbst aktiv: Rund 18 Prozent der Befragten verlassen sich laut BSI darauf, dass der Arbeitgeber das Firmennetzwerk ausreichend absichert und dass sie selbst keine zusätzlichen Maßnahmen ergreifen müssen. Weitere 13 Prozent gehen davon aus, dass das Unternehmen sie darauf hinweist, wenn Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden sollten. Und zehn Prozent informieren sich gar nicht und erhalten auch keine Informationen seitens des Arbeitgebers.

Manipulationen über Social Engineering

Das BSI macht darauf aufmerksam, dass Kriminelle häufig über das sogenannte Social Engineering an wichtige Informationen gelangen. Dabei würden menschliche Eigenschaften wie Hilfsbereitschaft und Vertrauen ausgenutzt, um Beschäftigte geschickt zu manipulieren. Ein Angreifer verleite das Opfer beispielsweise dazu, vertrauliche Informationen preiszugeben, Sicherheitsfunktionen auszuhebeln, Überweisungen zu tätigen oder Schadsoftware auf dem privaten Gerät oder einem Computer im Firmennetzwerk zu installieren. Aus Sicht des BSI sollte die Sensibilisierung der Angestellten für diese Art der Betrugsversuche daher eine wichtige Rolle spielen und fest zum Weiterbildungskonzept eines Unternehmens gehören.

Andreas Renschler Volkswagen

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Sommerinterview: Andreas Renschler, Volkswagen

Andreas Renschler ist Vorstand der Volkswagen AG und CEO von Volkswagen Truck & Bus. Außerdem ist er Vorsitzender des beim Bundesverband der Deutschen Industrie angesiedelten Lateinamerika-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft (LADW). Renschler hat in Esslingen am Neckar Wirtschaftsingenieurwesen studiert und anschließend an der Universität Tübingen noch einen weiteren Abschluss als Diplom-Kaufmann gemacht.

Herr Renschler, warum haben Sie Wirtschaftsingenieurwesen studiert?
Mich hat die Verbindung von Technik und Wirtschaft fasziniert. Ich bin mit Traktoren und anderen Nutzfahrzeugen aufgewachsen. Gleichzeitig war das Leben auf dem elterlichen Hof auch stark von finanziellen Fragestellungen geprägt: Wie entwickeln sich die Agrarpreise, Futtermittelkosten, Treibstoffpreise und Zinsen. Da war immer auch kaufmännisches Verständnis gefragt. Vermutlich hat mich das alles so sehr geprägt, dass ich mich nach einer Banklehre für das Wirtschaftsingenieursstudium in Esslingen entschieden habe.

Welche Skills, die Sie im Studium erlernt haben, waren für Ihren Werdegang besonders wichtig?
Da ist eine Fähigkeit hervorzuheben, von der ich heute jeden Tag profitiere: die Fähigkeit, Vorgänge und Dinge im Ganzen zu betrachten. Denn es geht im Leben nicht darum, allein die beste technische Lösung zu finden, sondern auch eine kosteneffiziente Fertigung sicherzustellen und das Produkt erfolgreich zu vermarkten. Das Wirtschaftsingenieursstudium hilft sehr, den Überblick zu bekommen und die interdisziplinären Aspekte zu begreifen. Wir sind ja nicht im Elfenbeinturm zuhause. Lastwagen und Busse müssen robust, zuverlässig und zugleich sparsam sein – sonst haben sie am Markt keine Chance. Zudem müssen wir unseren Kunden Services anbieten, mit denen sie ihr Geschäft optimieren können. Es kommt darauf an, dass der Kunde mit unseren Fahrzeugen und Services Geld verdient.

Was bedeutet für Sie als Wirtschaftsingenieur der Faktor Interdisziplinarität?
Interdisziplinarität zeichnet das Wirtschaftsingenieurstudium aus – und ist heute wichtiger denn je. Trends wie Digitalisierung oder Konnektivität haben einen massiven Einfluss auf uns alle. Vernetzung ist das Stichwort, auch im Denken. Die Zeiten, in denen man in aller Ruhe etwas entwickelt hat, sind vorbei. Praktisch jeder Aspekt der Fahrzeugentwicklung hängt zudem mit Software und Elektronik zusammen, was eine völlig andere Qualität der Kooperation über Bereichsgrenzen hinweg erfordert. Der moderne Lastwagen mag vertraut aussehen, aber seine Fähigkeiten wachsen ständig. Er wird zum vernetzten Akteur des Ökosystems Transport und Logistik. Die damit verbundene Komplexität bei der Entwicklung zu überblicken und zu steuern, verlangt die Fähigkeit interdisziplinär zu denken und zu arbeiten.

Sind aus Ihrer Sicht Absolventen und Professionals mit einem weiten Horizont momentan besonders gefragt?
Das trifft mit Sicherheit zu. Vor dem eben beschriebenen Hintergrund wächst der Bedarf an Mitarbeitern, die einen weiten Horizont mitbringen, fachlich wie kulturell. Es reicht schon lange nicht mehr, allein in einer bestimmten Disziplin zu punkten. Wenn Sie international tätig sind, benötigen sie zum Beispiel interkulturelle Skills, die das fachliche Profil ergänzen.

Was raten Sie Wirtschaftsingenieuren, die in Ihrer Branche Fuß fassen wollen?
Zwei Ratschläge die eigentlich für jede Branche gelten: Erstens, überlegen Sie frühzeitig, welchen Nutzen sie ihrem künftigen Arbeitgeber bieten wollen. Das hilft, sich zu fokussieren und relevantes Wissen zu erwerben. Zweitens, seien Sie offen gegenüber anderen Disziplinen. Niemand hat von vorneherein ein perfektes Profil. Ich habe den Austausch mit Kollegen aus anderen Fachbereichen immer geschätzt und viel dabei gelernt. Verständnis für andere Disziplinen und Kulturen hilft im Berufsleben ungemein. Oft sind es die kleinen Dinge, an denen ein Projekt leidet. Mit der Fähigkeit, sich in den Anderen zu versetzen, findet sich meist eine Lösung. Es geht nicht um den eigenen Standpunkt, sondern um den Erfolg des Projekts. Das muss einen Wirtschaftsingenieur antreiben: Wie bringen wir die beste Lösung für den Kunden erfolgreich auf den Markt? Einen Tipp habe ich noch für Frauen: Sie sollten sich auch in „männerlastigen“ Fächern engagieren. Es gibt nämlich viel zu wenige Frauen in der Nutzfahrzeugindustrie. Die Wirtschaft braucht aber Vielfalt.

Stichwort Digitalisierung: Wo sehen Sie für Ihre Branche sowie für Ihren konkreten Arbeitsbereich die Potenziale, aber auch die Herausforderungen?
Die Nutzfahrzeugindustrie hat hervorragende Perspektiven. Der weltweite Güterverkehr wächst ungebremst, der Bedarf an nachhaltigen Logistiklösungen ist größer denn je. Digitalisierung ist der Schlüssel zur Beherrschung des zunehmenden Transportvolumens. Und sie vernetzt die gesamte Logistik. Das erlaubt z. B. die bessere Auslastung von Lastwagen mit Hilfe digitaler Frachtbörsen. Wir erreichen damit eine deutlich höhere Systemeffizienz. Die Herausforderung ist, diese Chancen in Produkte zu überführen und Lösungen anzubieten, mit denen der Kunde Geld verdient. Dafür brauchen wir gute Wirtschaftsingenieure und -ingenieurinnen.

 

In den Sommerinterviews befragt der VWI in loser Folge Wirtschaftsingenieure und Wirtschaftsingenieurinnen, die wichtige Positionen in Industrie und Lehre innehaben, zu ihrem Blick auf das Berufsbild.

Kollege Roboter

Beitragsbild: Rethink Robotics

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Mit Kollege Roboter menschengerecht arbeiten

Um die Arbeitswelten der Zukunft geht es beim Wissenschaftsjahr 2018 – und die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin untersucht dabei, wie die Zusammenarbeit mit Kollege Roboter optimal und menschengerecht gestaltet werden kann. In Form einer Webdokumentation vermittelt die BAuA mit Texten, Bildern und Videosequenzen Chancen und Risiken der Technologie und bringt den Beitrag der Wissenschaft knapp und präzise auf den Punkt.

Wie muss die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Roboter gestaltet werden, damit die Beschäftigten nicht nur sicher und frei von gesundheitlichen Beeinträchtigungen arbeiten, sondern auch ihre Qualifikationen und Fertigkeiten einbringen können? Diese Frage steht im Mittelpunkt der Webdokumentation. Was ist bei der Zusammenarbeit mit Robotern wichtig, damit Beschäftigte sich wohlfühlen? Bergen neue, innovative Materialien auch neue Gefahren und was ist beim Umgang mit ihnen zu beachten? Welche physischen Belastungen treten auch in modernen Arbeitsprozessen auf und wie lassen sie sich optimal gestalten? Und schließlich: Welche Auswirkungen hat die moderne Arbeitswelt auf die psychische Gesundheit von Beschäftigten und was kann man tun, um diese zu erhalten und zu fördern?

Kollege Roboter virtuell besuchen

Der virtuelle Besuch bei Kollege Roboter dauert rund 15 Minuten: Neben einem Eindruck von Chancen und Risiken vermitteln die Wissenschaftler Einblicke in ihre arbeitswissenschaftliche Forschung und zeigen Beispiele aus der betrieblichen Praxis.

Auch wenn heute noch niemand sagen kann, wie die Arbeitswelten der Zukunft genau aussehen werden, ist aus Sicht der BAuA jedoch eines klar: Der Mensch muss dabei im Mittelpunkt stehen – und die Arbeit muss mit Blick auf seine Voraussetzungen, Möglichkeiten und Bedürfnisse, also menschengerecht, gestaltet sein: schädigungsfrei, ausführbar, beeinträchtigungsfrei sowie gesundheits- und persönlichkeitsförderlich.

BAuA-Kriterien

OTH bei Siemens Healthineers

Beitragsbild: OTH Amberg-Weiden

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WiIng-Studierende forschten bei Siemens Healthineers

20 Studierende des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesens der Ostbayerischen Technischen Hochschule (OTH) Amberg-Weiden waren jetzt bei und für Siemens Healthineers in Kemnath aktiv. Unter dem Motto „Eure Probleme möchte ich haben. Gerne sogar! Um gute Lösungen dafür zu finden“ entwickelten sie einer Mitteilung der OTH zufolge Antworten auf aktuelle Herausforderungen in der Produktion – durchdachte Vorschläge mit hoher Relevanz für die Praxis. Siemens Healthineers Kemnath ist ein Innovativer LernOrt (ILO) der OTH Amberg-Weiden. Parallel zu den Vorlesungen im Wahlfach Industrial Engineering arbeiteten Studierende dort an Projekten, um die Produktion effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten, und stellten ihre Lösungen bei einer Abschlusspräsentation den Fach- und Führungskräften von Siemens Healthineers vor.

Siemens Healthineers als Innovativer LernOrt

In vier Teams beschäftigen sich die WiIng-Studierenden mit Arbeitsplatzgestaltung, Materialversorgung, Qualitätssicherung und Rüstoptimierung. Laut OTH nahm die erste Gruppe einen Nietarbeitsplatz unter die Lupe und zeigte, wie dieser noch effizienter und ergonomischer gestaltet werden kann. Das zweite Team beschäftige sich mit der Materialversorgung durch fahrerlose Transportsysteme – also Robotern auf Rädern, die Bauteile selbstständig zum Montage-Ort befördern. Diese Roboter, so das Ergebnis, sparen gegenüber dem manuellen Transport Zeit und Geld, arbeiten allerdings noch nicht immer komplett reibungslos. Warum der Teufel im Detail steckt und wie man ihn da herausbekommt, zeigte die dritte Gruppe: Sie prüfte Abläufe und Bauteile in der Tiefenblenden-Montage und entwickelte auf dieser Grundlage Vorschläge zur präventiven Sicherung der Qualität und Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Das vierte Team befasste sich mit den Zeitverlusten, die entstehen, wenn Produktionsanlagen von einem Produkttyp auf den anderen umgerüstet werden. Die Studierenden legten dar, wie dank Rüstzeitoptimierung die Produktion noch flexibler, zuverlässiger und damit effizienter gemacht werden kann.

Wie die OTH weiter mitteilt, kommen in nahezu allen Systemen von Siemens Healthineers die in Kemnath gefertigten Produkte zum Einsatz, darunter Komponenten für Computertomografie, Angiografie und Radiografie, Teile für Systeme zur In-vitro-Diagnostik oder Komponenten für High-End-Systeme im Katheterlabor. Das Werk gilt als Kompetenzzentrum für Mechatronik – und ist damit aus Sicht der OTH ein idealer Ort für Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens, um praxisnah zu arbeiten und zu forschen.