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MultitaskingQuelle: Pixabay

Niemand weiß, wie viele gute Einfälle einfach untergehen, nur weil im falschen Moment das Telefon klingelt oder eine Mail aufploppt – ist der Faden erstmal gerissen, gelingt es oft nur schwer, ihn wieder aufzunehmen. Albert Einstein war übrigens klar, dass Multitasking der Konzentration schadet: Um Unterbrechungen zu vermeiden, gab es in seinem Haus kein Telefon; Anrufe nahm der benachbarte Töpfermeister Wolff entgegen. Heute hingegen sagt jeder zweite Beschäftigte in Deutschland, häufig bei der Arbeit unterbrochen zu werden. Das sind doppelt so viele wie noch vor zwanzig Jahren.

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat jetzt eine Broschüre zum besseren Umgang mit Multitasking und Arbeitsunterbrechungen veröffentlicht. Denn lediglich Beschäftigte, die einer einfachen und monotonen Aufgabe nachgehen, empfinden den Forschenden zufolge Störungen im Arbeitsablauf als positiv. Bei hochkonzentrierter Arbeit hingegen verlängern Ablenkungen nicht nur die Bearbeitungszeit, sondern führen auch zu schlechteren Arbeitsergebnissen. Beispielsweise verringere sich die Leistungsfähigkeit des Gehirns, wenn parallel statt nacheinander gearbeitet wird.

Multitasking bewusst managen

Den Forschenden zufolge sind vor allem drei Punkte sind entscheidend, um besser mit Multitasking umzugehen und sich auf die eigentlichen Aufgaben zu konzentrieren.

  • Bewusst entscheiden: Für eine Unterbrechung oder Multitasking kann man sich bewusst entscheiden. Häufig ist es besser, nicht sofort zu reagieren; neue E-Mails oder Telefonate lassen sich oft auch später durchgehen. Hilfreich ist, wenn die hinzukommenden Aufgaben verzögert bearbeitet, neu geordnet oder weitergegeben werden.
  • Ursachen finden: Neben diesen Strategien sollten die Beschäftigten auch nach den Ursachen von Arbeitsunterbrechungen suchen. Das sind beispielsweise Unwissenheit, fehlende Absprachen oder nicht klar vermittelte Zeiten ungestörten Arbeitens. Im Team können neue Verhaltensregeln aufgestellt werden, damit sich diese Unterbrechungsquellen abstellen lassen.
  • Gesundheit fördern: Psychische Erkrankungen machen heute bereits ein Sechstel des gesamten Krankheitsgeschehens aus. Ungestörtes Arbeiten kann dem entgegenwirken und die Gesundheit fördern. Die Themen Unterbrechung und Multitasking lassen sich dazu in einem Gesundheitszirkel bearbeiten. An dessen Ende stehen wirksame Maßnahmen, wie Absprachen, Schulungen oder neue Arbeitsmittel.

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