Batteriesystem für die ländliche Elektrifizierung

Beitragsbild: BOS AG

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An einem ‘Stromspeicher für die ganze Welt’ arbeitet gerade die Nachwuchsgruppe „Elektrochemische Energiesysteme“ am Institut für Mikrosystemtechnik (IMTEK) der Universität Freiburg und der Hahn-Schickard-Gesellschaft für angewandte Forschung im Rahmen des Projekts „Plug-In“. Unter der Leitung von Dr. Matthias Breitwieser und Wirtschaftsingenieur Dr. Severin Vierrath will das Team ein skalierbares und intelligentes Batteriesystem für die ländliche, dezentrale Elektrifizierung entwickeln.

Hintergrund ist, dass die heute verfügbaren Lithium-Ionen-Batterien für die E-Mobilität vor allem auf die Steigerung der Leistungsdichte hin optimiert werden. Bei der stationären Stromspeicherung jedoch sind die Anforderungen an Batterien andere: Sie sollen aus gut verfügbarem Material bestehen, günstig in der Anschaffung und einfach zu recyceln sein, eine robuste Zellchemie besitzen und ein nicht allzu komplexes Gesamtsystem darstellen. Diese Eigenschaften soll das neue Speicherkonzept aufweisen.

Die Idee, ein skalierbares, flexibles Batteriesystem aus günstig verfügbaren Materialien zu entwickeln, entstand im Zuge der Mitarbeit bei der Nicht-Regierungsorganisation Ingenieure ohne Grenzen e.V. und einem Workshop zu ländlicher Elektrifizierung durch Photovoltaik. Um das Projekt zeitnah realisieren zu können, arbeiten die Freiburger Wissenschaftler mit ihrem Team vom IMTEK mit dem mittelständischen Batteriehersteller BOS Balance of Storage Systems AG aus Neu-Ulm, Prof. Dr. Peter Adelmann vom Insitute for Decentralized Electrification, Entrepeneurship and Education GmbH & Co.KG (id-eee) in Ulm sowie den Start-ups Fothermo und Fosera zusammen.

Das Projekt namens „Plug-In“ wurde nun in das Programm „Weltspeicher“ aufgenommen. Mit diesem Programm will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) neue Ideen unterstützen, die das Potenzial für Sprunginnovationen haben, und deren Umsetzung beschleunigen. Die zwölfmonatige Konzeptphase des Konsortiums hat am 1. Juni 2020 begonnen. Im Anschluss fördert das BMBF bis zu zwei der derzeit bewilligten „Weltspeicher“-Projekte mit bis zu fünf Millionen Euro über einen Zeitraum von maximal drei Jahren, um die Ideen in die Praxis zu übertragen.

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