Beitragsbild: Sonoware

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Das junge Kieler Unternehmen Sonoware bietet eine Software an, die eine wesentlich bessere Kommunikation im Innenraum eines Autos ermöglichen soll. Zu den Gründern gehört Wirtschaftsingenieur Stephan Senkbeil.

Moderne Autos können vieles, aber sofern sie Verbrennungsmotoren haben, wird immer ein Motorengeräusch zu hören sein. Hinzu kommen ein laufendes Radio, lauter Straßenbelag oder Navigationsansagen. So kann bei einer normalen Autofahrt eine Geräuschkulisse entstehen, die für die Insassen Gespräche mühsam macht. Dieses Problem wollen Physiker Christian Lüke, Wirtschaftsingenieur Stephan Senkbeil, Elektrotechniker Merikan Koyun und Ingenieur Jochen Withopf lösen: Sie haben – aus der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) heraus und mit EXIST-Förderung – die Sonoware GmbH gegründet. Ihr Produkt ist eine Software, die eine wesentlich bessere Kommunikation im Innenraum eines Autos ermöglichen soll.

Die Software kann gesprochene Sprache verstärkt ausgeben, und das bis zu 20 Dezibel lauter als die Konkurrenz. Umgebungsgeräusche werden dabei herausgefiltert, andere Audioquellen können während des Gesprächs gedämpft werden. Neben verschiedenen Herausforderungen bei der Programmierarbeit konnten die vier Gründer auch zwei besonders wichtige Hürden nehmen: die Sprachübertragung in Echtzeit und die Rückkopplungskontrolle.

Die Software ermöglicht es dem Unternehmen zufolge, mit nicht wahrnehmbarer Verzögerung gesprochene Sprache vom Rücksitz zu den Vordersitzen zu übertragen und umgekehrt – das ist in einem kleinen Raum wie dem Innenraum eines Autos sehr wichtig, denn man kann den Sprechenden immer noch selbst hören und eine Übertragung muss mit der Schallgeschwindigkeit mithalten können. Auch die Rückkopplungskontrolle spielt in einem kleinen Raum eine große Rolle, denn Mikrofon und Lautsprecher sind nahe beieinander und dürfen sich nicht gegenseitig stören.

„Wir fühlen uns mit unserer Software dort wohl, wo es laut ist“, betonen Christian Lüke und Wirtschaftsingenieur Stephan Senkbeil. Als nächstes wollen die vier Gründer mit Zulieferern der Autoindustrie ins Geschäft kommen. Das Ziel: „Wenn wir in Audio-Pakete für Neuwagen integriert werden, können Autokäufer unsere Innenraum-Kommunikation künftig einfach mitbuchen“, so Senkbeil. Dabei setzt das Team auf individuelle Lösungen. Da jeder Hersteller mit unterschiedlichen Prozessoren und Betriebssysteme sowie anderer Hardware arbeitet, soll die Softwarelösung auf allen Systemen problemlos laufen. Sonoware bietet daher an, die Programmierung an jedes Modell anzupassen. Und für weitere Anwendungen, die sich noch für die Software ergeben, sind die vier Gründer offen. (ph)

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